Quelle: http://anijii.tumblr.com/tagged/I_learned_how_to_dance |
Delano Smith, Marcelus, Iron Curtis – das sind nur einige Disc Jockeys, die in einer weiteren Mixed up monday-Ausgabe vertreten sind. Sie haben in den vergangenen vierzehn Tagen den Umfang der Datenmasse auf meinem Rechner mit guten Podcasts erweitert. Und sonst? Was hat sich noch ereignet?
Der Hamburger Yør hat eine weitere EP (Sublimation) auf Purple Maze veröffentlicht. Wenigstens einmal anhören ist Pflicht. Der junge Produzent zeigt nämlich, wie tiefgründig elektronische Musik sein kann. Faszinierende Klangfarben, aussergewöhnliche Harmonien, komplexe Rhythmen – aus seinen vier Tracks findet man nicht mehr heraus, sobald man einmal eingetaucht ist. Marbod, Mitgründer des Bayreuther Labels Lofile, zeichnet verantwortlich für Katalognummer drei. Auf der EP “Turdus Merula” sorg, aufbauend auf einem unwiderstehlichen Four-to-the-floor-Groove, für eine träumerische Atmosphäre. Samuel André Madsen stand vor nicht allzu langer Zeit auf n-s-y-d-e im Mittelpunkt. Jetzt teilt sich der Produzent und Disc Jockey eine EP auf dem französischen Imprint Lazare Hoche – unter anderem mit Terrence Parker – und haut einen geradlinigen Garage-House-Stomper raus. Bassdrum mit Punch, Keys, Strings, Chords, top! Bleiben noch Sandrow M und Borai, die dieser Tage beide ihr Solo-Debüt geben. Der Erstgenannte hat eine 12″ auf Uncanny Valley veröffentlicht, “Prayervan”, und versteckt den Hit “You Gonna Make It” auf der B-Seite. Zweitgenannter erscheint mit einer EP auf dem Argot-Sublabel Tasteful Nudes und verabschiedet sich mit den zwei Stücken ein wenig von den knöchernen, schroffwandigen Skizzen, die er zuvor zusammen mit October angefertigt hat.
Und sonst? In den vergangenen Wochen war ich kaum weg, jedenfalls nicht an den Wochenenden. Was auf den Tanzflächen zwischen Basel und Freiburg passierte – keine Ahnung. Ehrlich gesagt, vermisse ich das zur Zeit auch nicht, denn die sehr entspannten Montagabende bei tageins haben das alles wieder ausgeglichen. Zudem beherrscht derzeit dieser verspielte Kallias-Wir haben uns alle lieb-Sound die heimischen Clubs. Ob das auch daran liegt, dass viele, die jetzt im Ausgehalter angekommen sind, als Kinder nur mit Protektorenplatten draussen spielen durften?
Wieder einmal umwerfend und garantiert frei von Feenstaub und Holi-Pulver: nd_baumeckers Mitschnitt eines Sets, das er am 1. März 2013 in der Loftus Hall in Berlin gespielt hat. Wer mir die Stelle nennen kann, bei der mir die Tränen in die Augen schiessen, bekommt einen Gin Tonic in der Freiburger Hemingway Bar ausgegeben.
Sehr bewegend, wenn auch doch auf einer mehr körperlichen Ebene, ist auch der “Special Request Mystery Mix Vol. 1” von Andy Blake. Seine krautig-bleepige EP “Slazengers Bump” für Jack Off Records, erschienen vor wenigen Wochen, sei an dieser Stelle ebenfalls noch erwähnt.
Neues von den Mountain People, beziehungsweise von Serafin, der vor drei Wochen einen ad infinitum tiefgehenden Mix auf in die orangefarbene Cloud gepackt hat. Die Bassdrums stehen sicher und fest. Auch ein Goldmann-Crash könnte diese nicht erschüttern.
A propos sichere Bassdrums: Garanten für unerschütterlichen, fest in sich ruhenden House sind auch die Hamburger Julius Steinhoff und Dionne. Als Smallpeople waren die beiden Produzenten und Disc Jockeys kürzlich in Australien unterwegs. Davor erschien ein Mix für Melbourne Deepcast, der endlos laufen könnte, ohne langweilig zu werden.
Ich habe es an zahlreichen Stellen dieses Blogs bereits bekundet: Ich liebe ein gutes Warm-up, ein feinfühlig aufgebautes Intro, das subtil den Boden bereitet für die Peaktime. Ein solches Set spielte am vorvergangenen Freitag Electric Minds-Macher Dolan Bergin in der Panoramabar. Da stimmt einfach alles.
Die Berliner Tanzmichmal-Possee feierte am vergangenen Wochenende ihr Fünfjähriges im Watergate. Adrian Friedrich, Mathias Numberger, Slurm und Nikoslav Nachhall und Ron Wilson bespielten den Waterfloor, Wbeeza kam für ein Live-Set, und Iron Curtis lieferte kurz zuvor einen Geburtstagspodcast.
Zuletzt vergleichsweise oft im Watergate zu Gast: Delano Smith aus Detroit. Dieser, so ist in den verschiedensten Online-Magazinen zu lesen, bereitet gerade ein Live-Set vor. Darf er machen, klar, aber als DJ sollte er den Tanzflächen ebenfalls erhalten bleiben. Platten auflegen – das kann er einfach verdammt gut. Sein Mix für Trace A Line ist auch nicht von schlechten Eltern. Check:
Delano Smith – Trace A Line Podcast
Nach so viel Tiefenentspannung noch ein kurzes Cardio-Workout, und zwar mit Musik von Cédric Bros alias Marcelus. Zu finden bei Midi Deux, für die er ein paar wunderschöne Techno-Platten aufgenommen hat.
Den Abschluss macht Finn Johannsen mit seinem Discogs-Mix. All killer.