Kassem Mosse – 2D

Kassem Mosse – Produzent des Jahres 2010. Wäre dies eine eine unzulässige Alleinstellungsbehauptung? Jedwede Subsumtionsprozesse einmal aussen vor gelassen, denke ich, das diese Betitelung in Ordnung geht. Denn diese Anpreisung, diese Superlativbehauptung greift nicht ins Leere. Der Produzent aus dem Workshop-Umfeld verfügt nämlich unbestritten über Qualitäten, die ihm zu dieser Spitzenstellung in der Produzentenriege der elektronischen (Club-)Musik verhelfen. Das bedeutet jedoch nicht, dass andere, auch und gerade auf diesem Blog erwähnte Produzenten hinter ihm zurückzutreten haben. Ich will damit lediglich zum Ausdruck bringen, dass Kassem Mosse ein verdammt starkes Jahr 2010 hatte, dabei nicht inflationär mit neuem Material um sich warf und, wie es scheint, dennoch auch ausserhalb kleiner Insiderkreise eine gewisse Aufmerskamkeit erfahren durfte.

Remixe für Lawrence auf Spectral Sound (“Divided“), Braiden auf Doldrums (“The Alps“) und Commix auf Metalheadz (“Recall To Mind – Strictly“) standen an sowie ein Beitrag für Laid und eine 12″ auf Nonplus Records.

Zum Jahresende erscheint nun eine weitere 12″ auf dem italienischen Label Kinda Soul Recordings, das Stefano Boati alias KSoul 2008 gegründet hat. Sie beinhaltet zwei Tracks sowie ein Drum Tool. Kassem Mosse erweist sich wieder einmal als meisterhafter Komponist und Arrangeur schroffer, eruptiver Beats, in die er sanfte, fast sphärisch schwingende Klangbilder einbaut. Dunkelromantisch, lyrisch tief geht es auf “Thalassocalyce” zu – ein Track, der mit einem subtil synkopierten Rhythmus einen solchen Raumklang erzeugt, dass sein Bindungsverhältnis an die Zeit sich aufzulösen beginnt. Diese EP ist ein Grenzwandler zwischen ehrfurchtsvollem Erstarren und impulsiv drängendem Leben!

English (short) version: Kassem Mosse on Italy based imprint Kinda Soul Recordings with two lofty, richly coloured, gently twisted tunes that both contain powerful punchlines and the raw uncut textures for which he stands. In a word: Killer!

Mehr im Web:

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3 Kommentare zu „Kassem Mosse – 2D“

  1. Habe den Herren letztens im Robert Johnson live gesehen – der Hammer! Ich finde aber er sollte vielleicht ein bisschen langsam machen mit der Menge an Remixen/Releases, auch wenn die meist top sind. Bin echt gespannt was von ihm noch so kommt

  2. “Habe den Herren letztens im Robert Johnson live gesehen – der Hammer!”

    das steht bei mir noch ganz weit oben auf der want-list.

    “Ich finde aber er sollte vielleicht ein bisschen langsam machen mit der Menge an Remixen/Releases, auch wenn die meist top sind.”

    ähnliche gedanken kamen mir auch, aber…ob man bei vier (oder doch fünf?) remixen und zwei ep’s in diesem jahr schon von “menge” sprechen kann? im vergleich zu den vorjahren sicher: ja. aber an sich ist es meiner meinung nach ein immer noch wohldosierter output.

    “Bin echt gespannt was von ihm noch so kommt”

    oh ja!

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