Was habe ich in den vergangenen Nächten Zeit damit verbracht, listenweise Jahresendlieblinge aufzuschreiben. Seite um Seite eines Notizhefts habe ich beschrieben mit Namen von Produzenten, Label und Tracktiteln. Immer und immer wieder schrieb ich zehn, manchmal auch zwanzig Stücke auf. Hin und wieder strich ich welche durch, schrieb neue dazu, strich alle durch, fing wieder von vorne an.
Irgendwann einmal gab ich es auf, legte Stift und Heft bei Seite und wartete darauf, dass sämtliche Produzenten dieses Planeten noch einmal einen Track veröffentlichten, der gleichsam einer Feuerwalze alles vorveröffentlichte Material darnieder brennen und mir dadurch die Entscheidung erleichtern würde. In den vergangenen Tagen erschienen zwar wieder einige ausnahmslos gute EPs. Doch leichter wurde es für mich dadurch nicht, mich auf eine Auswahl von zehn, fünfzehn Stücken festlegen zu können. Im Gegenteil. Ob im Bereich von House, Techno oder bei den Bassmusiken, überall zeigte sich das Jahr 2011 sehr stark, gerade auch nach hinten raus.
Vielleicht fehlte kritischen Beobachtern und Schreibern der riesengrosse Feuerkometenknall. Doch haben diese schon vergessen, dass Nicolas Jaar mit seinem Album “Space Is Only Noice” oder James Blake mit seinem selbstbetitelten Longplayer in diesem Jahr mit uenormer Schubkraft zu einem unheimlichen Höhenflug ansetzten? Zudem debütierten Sepalcure, Braille, BNJMN, Conforce & Co. auf dem Longplayer-Parkett, genauso brillierten darauf auch Robag Wruhme, Isolée, Roman Flügel, John Heckle, Steffi, Morphosis, RVDS, Moomin oder Locussolus. Des Weiteren erschienen starke Compilations, Dixons Einspielung für Live At Robert Johnson beispielsweise, die Fortführungen in der Fabric Live-Reihe, ob von Pearson Sound/Ramadanman, Jackmaster, Four Tet oder Brodinski, “Timeless” von Lawrence oder die meines Erachtens perfekte “DJ Kicks-Aufnahme von Motor City Drum Ensemble.
Um wieder zum Thema zu kommen: Das persönliche Fazit der Erstellung einer Liste mit Jahresendlieblingen fällt folgendermassen aus: Ich bin daran gescheitert. Denn sich für den einen Track eines Künstlers zu entscheiden bedeutet, einen anderen unerwähnt zu lassen. Und das ist schade. Doch irgendwann muss man eine Entscheidung treffen, sich festlegen, und das tue ich am heutigen Abend. Noch eines möchte ich festgehalten wissen: Die numerische Auflistung dient lediglich der besseren Lesbarkeit und Übersichtlichkeit und hat – ganz bestimmt! – nichts mit einem Wertigkeitsranking oder so zu tun. Also, here you go:
Jahresendlieblinge, carefully selected by keep-it-deep
1. Quintus Project – Night Flight (Lexx Edit) – Derwin Records
2. Massimiliano Pagliara – I’ll Never Be – Live At Robert Johnson
3. Tin Man – Devotion – Salon Records
4. Johannes Beck feat. Tristen – Midnight – Mutual Musik
5. Matthias Reiling – Summoning ’79 – Mapis Headquark Remix – Giegling
6. Lucretio – A Mountain – Machines State
7. Portable feat. Lakuti – A Deeper Love – Perlon Records
8. Smallpeople – Black Ice – Smallville
9. Levon Vincent – No Regrets – Novel Sound
10. Newworldaquarium – Liberty Hot – Rush Hour
11. Nicholas – Free To Be – Hunee Remix – 4 Lux Recordings
12. Cottam – Sunrise Sunset – Deep Space Orchestra Remix – Use Of Weapons
13. John Beltran – Brilliant Flood – Kassem Mosse & Mix Mup Remix – Delsin
14. Fred P – Come This Far – Fred P Reshape – Soul People Music
15. Cooly G feat. Simbad – Landscapes – Hyperdub
English (short) version: et voilà, here’s the blog’s personal end-of-year-list with a few favourite tunes that touched me emotionally, had and still have me in tears. It was a difficult decision to make and I spent countless hours thinking about which tunes to select and how to justify that decision – a nearly impossible task. Well, now I make it definite.