Sie stammt aus Essen, zählt Manuel Tur und DPlay zu ihren musikalischen Einflüssen, legt hin und wieder in Berlins Tresor Club auf, und träumt von ihrer ersten EP. Sie, das ist Kathy a.k.a. Supercat, die für den Guest Mix dieser Woche verantwortlich zeichnet.
1. Hallo Supercat / Kathie, stell Dich doch bitte einmal selbst vor.
Hi, ich bin Kathie, komme aus dem schönen Ruhrpott und wohne momentan in Essen.
2. Was war Deine musikalische Initialzündung?
Ich habe mich schon immer intensiver für Musik interessiert, egal welche Richtung. Nur einfach mal die Charts rauf und runter…, das war für mich nicht genug. Auch musikalische Hintergründe und unbekanntere Sachen haben mich interessiert. Gegenüber elektronischer Musik, bzw Techno hatte ich damals immer diese “ach das ist doch eh nur bum bum” Einstellung. Bis ich (ich glaube mit 14) auf einer Privatparty bei Freunden quasi gezwungen wurde diese Musik zu hören, weil eben nichts anderes lief. Es war einfach ein Schlüsselerlebnis für mich. Seitdem habe ich mich immer intensiver mit der Musik beschäftigt und da ich mich mit halben Sachen nicht zufrieden gebe, wurden ca. ein Jahr später auch sofort die ersten Vinyls und ein Technics angeschleppt.
3. Welches bzw. wer sind Deine grössten musikalischen Einflüsse?
Es gab immer Künstler für mich, die mich inspiriert haben und deren Musik mir echt Gefühl vermittelt hat, -vom Genre mal ganz abgesehen. Die Lieder von Björk finde ich z.B. super inspirierend, gefühlvoll und echt, eine großartige Künstlerin.
Als DJ waren es damals auf jeden Fall Techno Größen, wie Ben Sims oder Dave Clarke, obwohl ich nie ein direktes Vorbild hatte. Zu House und, sagen wir mal, auf die ruhigere Schiene, bin ich erst vor knapp einem Jahr gekommen. Ich las zufällig einen Bericht über Manuel Tur, Langenberg und Dplay. Weil sie auch aus Essen kommen, interessierte mich besonders was für Musik die Jungs machen. Und ich muss sagen, dass es echt eine Inspiration war! Ich wusste zu der Zeit nicht, dass es hier in der Gegend Leute gibt, die solch eine Art von Musik machen und spielen.
Aktuell steh ich total auf die Sachen von Dial, oder Julius Steinhoff und seinem Smallville Label und es zieht mich gerade sehr in die dubbige Richtung (auch wenn man das im Mix nicht so heraushört).
4. Wie würdest Du Deinen eigenen Stil beschreiben?
Darauf möchte ich gar nicht so tief eingehen. Ich spiele das, wonach mir gerade ist und live lasse ich mich vom Publikum inspirieren, dass kann mal schneller und loopiger sein, aber auch ziemlich dubbig, oder funky. Es kommt sehr auf die Stimmung im Club an. Manchmal reisst du mit einem Track zur Maintime den Laden nieder, den du sonst in einer ruhigen Bar vermuten würdest. Beim nächsten Gig bewirkt der Track dann z.B. das Gegenteil. Ich versuche immer zur jeweiligen Stimmung den passenden Sound zu finden und dabei immer noch meinen eigenen Geschmack zu repräsentieren.
5. Du hast Ende 2009 den “Tresor Award 2009” gewonnen, einem Rookie Contest für DJs. Wie kam es dazu?
Das war echt eine Hals-über-Kopf Aktion. Ich hatte durch irgendeinen E-Mail Verteiler die Info erhalten, dass im Tresor ein Contest für junge Newcomer stattfindet… Eigentlich interessieren mich solche Contests eher nicht. Ich hatte aber gerade vom Studium her etwas Freiraum und schickte einen Mix an die Veranstalter, eigentlich nur mit dem Gedanken, dass es doch ganz nett wäre mal im Tresor zu spielen und nicht, da irgendwas zu gewinnen. Schups ging alles ganz schnell, 2 oder 3 Auswahlrunden vorbei, und im Finale haben sie sich für mich entschieden. Daran hatte ich nie im Leben gedacht, zumal mein erster Gedanke dem gewonnenem Equipment von Ableton und Akai (beides Sponsoren des Contests) galt und nicht den folgenden Gigs im Tresor.
Jetzt bin ich sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit der Tresor Crew und bereue meine Teilnahme auf keinen Fall. Ich habe ihnen echt einiges zu verdanken und hoffe das der Club weiterhin auf Newcomer setzt und das Publikum dies zu schätzen weiss.
6. Produzierst Du auch eigene Tracks?
Seit einem halben Jahr intensiver. Momentan schlage ich mich mit Ableton rum (aller Anfang ist schwer 😉 ), auch eine TR 707 und ein Midi Keyboard gehören schon zu meinem kleinen Studio. Als nächstes soll ein kleiner Synthi folgen… Wir sind dabei mit einem Freund ein kleines Studio, in einem Raum neben seiner Bar, einzurichten. Da werden sicher noch einige interessante Sachen folgen.
Und klar ist es auch mein Ziel, irgendwann etwas zu releasen. Diesen Gedanken halte ich beim Produzieren aber mehr im Hinterkopf, ich will das meine Musik auf einem bestimmten Niveau ist. Heutzutage kann fast jeder eine Platte rausbringen, und wenn er kein Label findet, macht er sein eigenes. Das entspricht nicht wirklich meiner Einstellung und daher möchte ich zu diesem Prozess nicht beitragen.
7. Pläne für Deine musikalische Zukunft?
Aktuell konzentriere ich mich mehr aufs Produzieren. Wie schon bei 6. gesagt möchte ich in Zukunft auch releasen, das wäre mein Traum von mir.
Als DJ lasse ich alles auf mich zukommen, über Anfragen freue ich mich natürlich immer und auch meine Booking Agentur Audiell trägt auch dazu bei. Im Sommer werde ich hier in Essen wahrscheinlich eine Partyreihe starten, das steht aber alles noch in den Sternen…
Und hier nun der Mix:
Supercat – Keep It Deep Guest Mix by keep-it-deep
Tracklist:
Above Smoke – The Fix
Theo Parrish – Chemistry
Lerosa & Donato Dozzy – Big Snake
Manuel Tur – Beasts and Birds
Dplay – Südseestrasse
Rezkar – Above the Clouds
Lerosa – Pulsar
Rocco & C. Robert Walker – Hard Times for Lovers (Adlib Dub)
John Roberts – Lines
Levon Vincent – I owe you
Cobbelstone Jazz – Chance
Thomas Svensson – Floating Sunrise
Alton Miller – Time on 2 (Zero in Something Mix)
Lerosa – Rollers
Ramanman & Midland – Your Words Matter
English (short) version: Essen / Germany born and bred, young and upcomning djane Kathy a.k.a. Supercat refers to Manuel Tur and DPlay as one of her influences. While passionately spinning records, she is dreaming about her first release.
Mehr im Web:
Kathy a.k.a. Supercat @ MySpace
Kathy a.k.a. Supercat @ Soundcloud
Morgen (oder übermorgen) geht es an dieser Stelle weiter mit Basic Soul Unit, Talabot, Kyle Hall und Tornado Wallace.