Rhythmic Theory – Twilight Distinction

Bristol, Bristol, Bristol! Jungs, Mädels, was ihr dort, wo die Flüsse Avon und Frome sich vereinigen, aus euren Keller- und Schlafzimmerstudios zutage fördert, haut mich gegelmässig um, ganz gleich, ob es sich dabei um Rave-taugliche Flächenbomber des Tectonic-Mannes Pinch oder um frische, aber doch so klassische House-Entwürfe von beispielsweise Outboxx. Interessant ist auch , dass bis etwa 2007 / 2008 die Stadt oder die Musik dieser Stadt fest in der Hand des Basswobbels war. Dann ging’s allmählich los mit geraden Rhythmusarrangements, und inzwischen ist das Jack’sche Evangelium in den Köpfen, viel wichtiger: in den Herzen zahlreicher Produzenten dieser Stadt verankert.

Ein ausgesprochen spannendes Label, das die Jack’sche Frohbotschaft weiterträgt, ist Brstl, dessen erste Platte “Sticky Fingers“, produziert von October und Borai, von mir bereits mit grosser Begeisterung aufgenommen wurde. Inzwischen hat bereits die dritte Zwölfzoll-Vinylschallplatte die Regale einiger Plattenläden erreicht. Darauf enthalten: Zwei Tracks eines Produzenten, der vorerst nicht namentlich genannt werden möchte. Er tritt daher als Rhythmic Theory auf, was Raum für Spekulationen offen lässt. Ist es ein gänzlich neuer Produzent? Kennt man ihn vielleicht von anderen Veröffentlichungen, die unter einem anderen Pseudonym erschienen sind? Was macht Rhythmic Theory für Musik, wenn er nicht gerade so schlichte, aber im Groove so unwiderstehlich anziehende Tracks produziert?

Wahrscheinlich wird es nicht mehr lange dauern, und wir wissen, wer Rhythmic Theory ist. Bis dahin soll nur und ausschliesslich seine Musik zu uns sprechen. Auf “Twilight Distinction” tut sie es mit einer gleichmässig pulsierenden Bassdrum als Grundlage. Sie läuft so rund, man könnte sie als Schrittmacher für ein Einzelzeitfahren verwenden. Der Radsportler bliebe über die ganze Länge des Parcours im Tempo. Rhythmic Theory unterfüttert die Kicks mit einem dunklen Basslauf, Synth Stabs und in der Folge scharfen Snare/Clap-Arrangements – ein Lehrstück, wie und mit welchen Elementen man einen einfachen, aber guten Track aufbaut. “Rundown Jam” ist im Vergleich zu “Twilight Distinction” langsamer, dafür aber rauher und unwirtlicher. Analoge Spielereien. Schön.

ENGLISH SHORT VERSION

Third release on Bristol based vinyl only imprint Brstl – two tracks with a basic analogue feel. The plain and simple way. We appreciate!

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