Outboxx – Astro Girl

Ich sehe sie ganz deutlich vor mir stehen. Sie scheint mich schon sehr lange beobachtet zu haben. Ihr Gesicht kann ich jedoch nicht erkennen. Sie wendet mir ihren Oberkörper zu und reicht mir ihre Hand. Ich ergreife sie. Mit einem Mal zieht sie mich zu sich und fliegt mit mir durch das geschlossene Fenster meines Zimmers, dem Himmel entgegen.

Diesen Traum habe ich wieder und immer wieder. Protagonistin ist eine Frau, die ich -möglicherweise- nicht kenne, die sich mir gegenüber jedoch nicht zu erkennen geben möchte. Daher vielleicht die Gesichts – und somit Identitätslosigkeit. Dennoch habe ich zu ihr grosses Vertrauen. Anders lässt sich nicht erklären, weshalb ich auf sie zugehe und ihre Hand ergreife. Sie ist mein persönliches Astro Girl, denn im Verlauf dieses – wahrscheinlich nur Sekundenbruchteile dauernden Traumes – durchreisen wir zahlreiche himmlische Sphären.

Umso neugieriger war ich daher zu erfahren, was für eine Musik sich hinter der EP “Astro Girl” von Matthew Lambert und Jacob Martin, das sind Outboxx, verbirgt. Erschienen ist sie dieser Tage auf dem Label Immerse. Martin und Lambert stammen beide aus Bristol. Zu grösserer Aufmerksamkeit auf ihre Musik verholfen hat die EP “Aporia“, die sie im Frühjahr 2011 auf der Plattform Idle Hands veröffentlicht haben. Da wir es gerade von Brstl hatten: Outboxx haben mit “Through The Night / Power Cruising” die zweite Platte dieses Imprints produziert, und darauf zwei tänzerisch leichte, frühlingshaft zarte House Tracks abgeliefert – man glaubt beim Hören, einen gehauchten Kuss am Nacken zu spüren.

Ähnliches widerfährt einem, wenn man “Back To Phalon“, einen Track auf der Astro Girl-EP anspielt. Die flaumig weichen Synth Pads und die zarten Percussions, – besonders deutlich zu hören im Break -, verursachen Gänsehaut, vermitteln gleichzeitig aber menschliche Nähe und Wärme. Direkter, drängender, leidenschaftlicher gehen Outboxx dagegen im Titel vor. Ihr “Astro Girl” ist kein schüchtern-zurückhaltender Track. Vielmehr legt sich der Groove aus dunklen, kräftigen Bassfiguren und stampfenden Kickdrums direkt um die Hüften; zupackend auch die Piano Stabs, die für intensive Reize sorgen. “Dolph’s Vision” dagegen wirkt wiederum wie ein gehauchter Kuss auf sensible Haut; die sphärisch-elegischen Synthesizerflächen wecken Sehnsucht, Sehnsucht nach den kosmischen Gefilden, aus denen das Astro Girl wieder und immer wieder zu uns herabkommt.

ENGLISH SHORT VERSION

I don’t know who she is and where she comes from, but I know that she regularly comes into my dreams. She’s my Astro Girl and, if only she touches and caresses me like Outboxx do it with their music on the “Astro Girl EP”, I wouldn’t let her go. Guess, this must be true love.

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