Das Thema Compilation / Mix-CD ist derzeit ein sehr kontrovers diskutiertes, das nicht zuletzt durch DJ Dixons Sand To The Beach-Doktrin (vertreten im Zuge der Veröffentlichung seiner höchst unterschiedlich kritisierten Temporary Secretary-Compilation) massiv an Brisanz gewonnen hat. Diese vermochte es im Gegensatz zu seiner für das Berliner Label Get Physical eingespielten Mix-CD (“Body Language Vol. 4“) vor (aufgerundet) drei Jahren nicht, mich von Anfang an in ihren Bann zu ziehen. Zum einen, weil ich mich musikalisch ein wenig weiter- und in eine etwas andere Richtung entwickelt habe, als beispielsweise Innervisions bzw. die Innervision-Stalwarts. Zum anderen, weil mir auf Temporary Secretary auch nach mehrmaligem durchhören immer noch etwas fehlt, das ich nur schwer einem sprachlichen Ausdruck zuführen kann. Unbestritten ist und bleibt jedoch, dass DJ Dixon gerade in Editierungen wie “Precious System/ Ben Klock – The Voice from Planet Love / In a While” (Hörbeispiel unter: http://www.youtube.com/watch?v=7uyAKEDsQpE) mit musikalischer Brillianz überzeugt.
Jahresrückblick II – Compilation / Mix-CD
Im vorliegenden soll es jedoch um ein paar wenige Compilations / Mix-CDs gehen, die ich seit dem Tag ihres Erscheinens unzählige Male gehört habe und die (immer noch) nichts an ihrer klanglichen Attraktivität eingebüsst haben.
1. Cassy – In The Mix – Simply Devotion (Cocoon) (http://www.discogs.com/Cassy-In-The-Mix-Simply-Devotion/release/2058046).
War ich anfangs noch erschrocken, dass ihr Mix unter dem Labelsignet “Cocoon” erscheinen sollte, überzeugte mich die in der Tracklist verzeichneten und für den Mix lizensierten Stücke beim allerersten Überflug. “Good God” von Trus’me, “Silent State” von STL, Tahos “Energy Fields” im Quince Remix, Linkwoods “R.I.P” sind nur einige wenige, der insgesamt 17 verarbeiteten Tracks. Classy mix!
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2. Sebo K – Watergate 04 (Watergate Records) (http://www.discogs.com/Sebo-K-Watergate-04/release/2000445)
Nach Onur Özer, Sascha Funke und Konrad Black kam mit Sebo K ein langedienter Recke des Berliner Feiertempels Watergate an die Reihe und lieferte mit seinem Werk den bis dato am stärksten aus housigen Gefilden schöpfenden Mix ab. Klassiker wie “Move Me” von Mood II Swing treffen auf brandneue Releases, beispielhaft sei Nina Kraviz’ “Voices” angeführt. Zudem reichert Sebo K seinen Mix mit vier exklusiven Edits an, unter denen “Martyn – Elden St (Sebo K Watergate Edit)” der herausragendste ist. Top notch!
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3. Tama Sumo – Panoramabar 02 (Ostgut Ton) (http://www.discogs.com/Tama-Sumo-Panorama-Bar-02/master/199112)
Für mich definitiv die beste, House, Techno und Electronica verarbeitende Mix-CD des vergangenen Jahres. Unbedingte Kaufempfehlung!
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4. Prins Thomas – Live At Robert Johnson (Live At Robert Johnson) (http://www.discogs.com/Prins-Thomas-Live-At-Robert-Johnson/release/1771409)
Der norwegische Disco-Kauz Prins Thomas ist als Selector und DJ eine Klasse für sich. Genauso auch sein Mix für die aus Anlass den zehnjährigen Clubjubiläums ins Leben gerufene Reihe “Live At Robert Johnson”. Map Of Africa, Remixe von Rub’N’Tug oder Still Going, Ricardo Villalobos, Matthew Johnson, Sebastian Tellier – diesen Mix in ein Genre-Korsett zu pressen ist unmöglich.
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