Various Artists – Camp Vidab Day 1 to 4

Ob sich die beiden Vidab-Labelgründer Oliver Deutschmann und Stephan Hill gemeinsam mit ihren Mitstreitern Koljah und Tomas Svensson an einem unbekannten Ort in ein Trainingslager zurückgezogen haben, um den Kopf frei zu bekommen, um über neue Ideen zu brüten und sich vollumfänglich auf einen kreativen Produktionsprozess konzentrieren zu können, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Vor mir liegt lediglich das Ergebnis des Camp Vidab, das den Rückschluss zulässt, dass die Jungs um Oliver Deutschmann und Stephan Hill ein zusätzliches Mass an Übung und Erfahrung sammeln und ihre (musik-)produktionstechnische Zusammenarbeit ausweiten und verfeinern konnten. Denn die – mittlerweile ebenfalls – 10. Release auf Vidab Records nimmt mich mit ihrer rauhen Ursprünglichkeit, ihren düster-atmosphärischen Klangfarben und treibenden, zum Tanzen anregenden Beats gefangen.

Lost In Sneak” von Stephan Hill zeichnet sich aus durch eine fantastisch klingende, 909-artige Kickdrum und erinnert zudem auch aufgrund seiner Struktur und Dynamik an den für einen DJ Sneak (der Mittneunziger Jahre) typischen Cut Up Disco-Groove (z.B. “Funky Enuf” auf Cajual, http://www.youtube.com/watch?v=hRaGLSa7g4o , oder “Keep On Groovin” auf Strictly Rhythm, http://www.youtube.com/watch?v=y77VMYJYaVE). Nun ja, die Anlehnung an diese Zeit und diesen Style ist durchaus begrüssenswert, I like badass jackin’ grooves. Der schwedische Newcomer Tomas Svensson kommt auf “Floating Sunrise” mit einem unaufdringlichen Basslauf und sphärischen Synthesizer-Flächen daher, die Stimmungen strömen lassen. Warmherzig und zärtlich sind zwei der Adjektive, die mir zu “Floating Sunrise” noch einfallen, aber – verzeiht mir – auch trancey. Umso mehr freue ich mich daher auf die wuchtig pulsierende Bassdrum bei “Health Hazard” von Gowentgone auf der B-Seite, die mit schrägen Synthesizer-Hooks, sanfter Percussion und einem verstörend monotonen Vocalsample meinen Geschmack wieder mehr trifft. Koljahs “Lemmy” schliesslich ist wiederum einer dieser Tracks, dessen mitreissender House-Groove aus nicht viel mehr besteht als aus einer funkigen Basslinie, kurzen, catchy Chords und kurzen Melodiefragmenten. Man darf also gespannt sein, was für ein Ergebnis die weiteren Tage im Camp Vidab mit sich bringen werden, denn “Day 1 to 4” ist nur der Beginn einer unter diesem Namen laufenden Veröffentlichungsreihe. Übrigens an dieser Stelle ein Dankeschön an den Freiburger DJ Agent Schwiech für den Hinweis auf diese EP.

Mehr im Web:

http://www.vidab-records.com/
http://www.myspace.com/vidabrecords
http://www.myspace.com/odeutschmann
http://www.myspace.com/stephanhill
http://www.myspace.com/gowentgone
http://www.myspace.com/tomasdrums
http://soundcloud.com/vidab-records/sets/camp-vidab-day-1-4

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