The Zohar – The Roque EP

Der geheimnisumwitterte Zohar ist zurück. Was sich nach einer Ankündigung der Fortsetzung eines stark gefühlsbeladenen, nahe an der Grenze zum Kitsch wandelnden Romans nach dem Vorbild eines Paulo Coelho oder einer Cecilia Ahern anhört, dessen literarischer Ausgangsstoff in morgenländischen Handschriften gründet, weist letzten Endes nur auf die allerneueste 12″ aus dem Hause Quintessentials hin – auch wenn der märchenhaft fremd klingende Name einen durchaus in diese andere Gedankenrichtung stossen kann.

Wer den Zohar bisher noch nicht akustisch erfahren hat und befürchtet, mit orientalischen Elementen versetzten House aufgetischt zu bekommen, darf unbesorgt sein. So fremd dieser Produzent uns auch erscheinen mag, so vertraut sind die Klänge und Rhythmen der drei Tracks auf “The Roque EP“. Mit diesen taucht man nämlich ein in einen mitreissenden Strudel aus über alle Jahresendaufgeregtheit erhabenen House Beats. Der warme Groove fesselt sanft und zieht einen dennoch fordernd in die Tiefe. A1 basiert dabei auf einem kurzen Ausschnitt aus “Back Stabbers“, einem Song aus dem gleichnamigen Album der Philly Soul-Formation The O’ Jays. Dumpf rumpeln die Kickdrums, präzise federt der Bass. Beide sorgen für die Tiefenwirkung. Locker swingende Klavierakkorde und ein dickes Gitarrenlick bilden eine geschickte Überleitung zum Grundthema, das im Soul, Funk, beziehungsweise R’n’B der Siebziger Jahre zu suchen ist. Mit B1 legt der Zohar eine fast schon spirituelle Tiefenentspanntheit an den Tag, vor deren Hintergrund man mit der Stimme auf B2 ein aufrichtiges “Don’t Stop (This Love)” anstimmen möchte. Gross!

English (short) version: down to earth house music for down to earth people that both are deeply rooted in soul.

Mehr im Web:

Quintessentials @ MySpace
The Zohar @ discogs

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