RSS Disco – Lovebird (feat. Sugarwater)

Eines morgens wachte ich auf, rief E-Mails ab und fand im Posteingang den Hinweis auf ein Mixtape. Absender: RSS Disco aus Hamburg. Kurzentschlossen klickte ich den Link an, lud den Mix herunter und – noch ein wenig schlaftrunken – hörte ihn mir an. Nicht lange dauerte es, da war meine Wohnung von einem hellen Licht erfüllt, mit Wärme durchflutet und mit Liebe angereichert. Der Zauber der Songs und Tracks, die RSS Disco zu ihrem Tape verarbeiteten, wirkte. Seitdem verging viel Zeit. Doch jedesmal, wenn kalte Dunkelheit am Horizont aufzuziehen drohte, griff ich auch auf den Mix des Hamburger Trios zurück, um einen Augenblick von Alltagsferne zu verspüren.

In diesem Sommer veröffentlichten Max, Falk und Natalie – RSS Disco – nicht nur ein weiteres Mixtape. Sie gründeten zudem mit Mireia Records ein eigenes Label und legten zugleich ihre erste 12″ oben drauf. “Lovebird“, so der Titel der EP und des Titelstücks, ist in Zusammenarbeit mit den ebenfalls aus Hamburg stammenden Sugarwater entstanden. So fern liegt das nicht, denn Natalie, Teil von RSS Disco, ist auch an diesem Projekt beteiligt.

Basis von “Lovebird” ist ein einfacher Beat, der aber zeigt, dass RSS Disco im Zuge ihrer Sammel-, Auflege- und ersten Produzententätigkeiten ein sehr gutes Gefühl für einen grundsoliden Groove entwickelt haben. Auf diesen Groove, der sehr zurückhaltend nach vorne drängt, tragen sie eine verträumte Synthesizermelodie auf. Sie schwebt leichtfüssig und ruhig, lässt sich gleichsam treiben zu einem unbekannten Ort. Ihr haftet etwas Melancholisches an. Doch das bewahrt “Lovebird” davor, in eine überzeichnete, unnatürlich wirkende Fröhlichkeit abzugleiten, wie es manch andere Sci Fi-Disco-Tracks so an sich haben.

Lovebird” wird zusammen mit zwei Remixen veröffentlicht. Eine Version stammt aus den Händen des Hamburgers Christopher Rau. Er legt einen eingängigen und transparenten House-Groove hin. Erste Akzente setzt er mit einem zerhackten Vocal und Synthesizer Stabs. In dieses Korsett flicht er eine persönliche Variation des Melodiethemas ein. Besonders zu begeistern weiss Christopher Rau in seinem “big low bottomy remix” durch einen langsamen Spannungsaufbau und damit einhergehend dem bewussten Verzögern des Höhepunkts. So bleibt ausreichend Zeit, um “Lovebirds” vom Strand in Rimini auf eine transatlantische Reise in Richtung US-Ostküste und von dort nach Detroit zu schicken.

Die zweite Version liefert Achim Maerz an. Er kommt ebenfalls aus Hamburg, hat auf Freund der Familie und Dérive veröffentlicht. Sein Entwurf glänzt mit einem drückenden Bass, der sich nahe am Infrabereich bewegt und mit seinen tiefen Frequenzen den Unterleib massiert. Fruchtbarkeits- und Entspannungsmassage. Sanft schmeicheln dem Gemüt auch seine warmen, samtweichen Synthesizerflächen und Akkordteppiche. Eleganter, stilsicherer Auftritt, von RSS Disco und den beiden Remixern!

Mireia 001 – Lovebird by mireiarec

English (short) version:  “Lovebird” is a sensitive and emotive hybrid of space / sci fi-disco and (deep) house by Hamburg / Germany based trio RSS Disco teaming up with Sugarwater. Remixes by Christopher Rau and Achim Maerz who both take the original on a transatlantic voyage. Final destination: a stay in tha Chi and tha D.

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