Zu einer Zeit, als die meisten der heute so inflationär mit den Buchstaben m, n, m und l um sich werfenden Acts (wobei, mittlerweile sind’s ja ganz andere Buchstabenkombinationen geworden, die auch das Blog in seinem Titel trägt) diese Buchstaben noch gar nicht aus der Alphabetsuppe heraus identifizieren geschweige denn zu diesen Wörtchen zusammenfügen konnten, gab es bereits Perlon. Perlon, das Label von Markus Nikolai und Thomas Franzmann alias Zip. Es als Referenzort und -quelle zu bezeichnen, wenn man von reduzierten Elektronik-Sounds spricht, ist wahrlich nicht übertrieben. Und die beiden Worte “minimal” und “Techno” dürfen im Zusammenhang mit Perlon mit derselben Ehrfurchtshaltung ausgesprochen, vielleicht sogar nur respektvoll geflüstert werden, wie wir es ansonsten nur bei Larry Heard, Glenn Underground oder eben Ron Trent und Label wie KMS, Planet E, KDJ oder Sound Signature tun. Was ich damit sagen möchte: Perlon hatte schon Funk und Groove, noch bevor andere daran dachten, ihre Tracks damit zu impfen. Man höre sich nur einmal “Shake” von Markus Nikolai an (Shake @ discogs) oder Thomas Melchiors “Feel Sensual (Feel Sensual @ discogs). Genug der Lobhudelei.
Alan Abrahams alias Bodycode oder Portable, der Produzent der vorliegenden 12″, hatte sein erstes erfolgreiches Vorsprechen und seinen ersten erfolgreichen Auftritt bei Perlon im Jahre 2008 mit der EP “Knowone Can Take Away, auf der er zwei schneeschmelzwarme Stücke vorstellte, eine intime Songminiatur sowie ein spielerisch verträumter Spoken Word House Track. Auf Ende September erscheint eine weitere EP von ihm auf Perlon, betitelt mit “This Life of Illusion”. Vorverkauf auf decks.de beginnt morgen, und dort lassen sich – auszugsweise – die beiden Seiten der 12″ anhören. “Life Magically Is” – das Sample lässt den Rückschluss zu – erscheint als um die heruntergepitchte und modulierte Stimme Alan Abrahams herum aufgebaut. Klar strukturierter, punktgenauer, trockener Groove, wie aus dem von Steve Bug geprägten Begriffspaar “Minimal Funk” herausgeschält. “Find Me” auf der B-Seite ist im Vergleich dazu vielmehr ein karamellzarter Song, dunkel, süss und schwer. Schön!
English (short) version: Alan Abrahams is back on Perlon, a true landmark on behalf of electronic music. He delivers two tracks under his Portable moniker, “Life Magically Is” and “Find Me”. The first one is stripped down to a structural core and contains what Steve Bug would call “minimal funk”. The second one is such a warm and toffee sweet love song that everyone of us would love to be the adressee, I guess. The 12″ will be available for purchase in the end of september.
Mehr im Web:
Alan Abrahams @ MySpace
Perlon
Portable vs. Bodycode – Podcast @ Little White Earbuds
P.S. Danke an Boris Hotton für den kurzen Hinweis auf dieses Release.
i can’t read in german but wow this is so strong ep, i can see his sound developed even further. beautiful!