Portable? Musik Krause? Hier auf diesem Blog? What’s gotten into you, man?
Reduzierte Drumpatterns, meist 4/4, teilweise auch gebrochen, ein ausgefallenes Vocalsample und ungewöhnliche Soundkollagen sind, zugegeben, nicht allzu oft Gegenstand dieses Blogs, und so mag es durchaus verwundern, dass hier eine Produktion des gebürtigen Südafrikaners Alan Abraham a.k.a. Portable (a.k.a. Bodycode) vorgestellt wird. Sein Markenzeichen – sofern man davon sprechen kann und darf – sind einerseits komplexe Rhythmen, betörend düstere Klangatmosphären und eine freudige Verliebtheit zum Experimentellen, andererseits aber auch eine gepflegte minimale Ästhetik, die er in diesem Jahr bereits auf dem vinyl-only Label Perlon zur Schau gestellt hat. Diese 12″-Vinyl (Knowone Can Take Away, Review: http://www.de-bug.de/reviews/34192.html) war es auch, die mich mit ihrer melancholischen Schwere und Tiefe auf das Werk Alan Abrahams aufmerksam gemacht hat.
Auf “The Emerald Life” bleibt Portable seiner Grundstimmung, einer reizvoll süssen Melancholie, treu. Wobei, die a-side, “OK Then“, ist doch vielmehr housey und strotzt nur so vor Kraft, Lust und Lebensfreude. Die b-side, “The Shallow Final” hingegen scheint tief in den süss-melancholischen Stunden des portugiesischen Fado – Alan Abraham lebt mittlerweile in Lissabon – verankert, und dennoch löst sich hier die Schwere einer dunklen (November-)Stimmung auf in Leichtigkeit. (Clubtaugliche) Musik jenseits des monotonen Minimalgefrickels.
Btw: informativer Artikel zu Alan Abrahams Album Version: http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2005/07/08/a0214