Podcast: Uta

20150329utaMit Ambient hat Uta das Auflegen angefangen. Heute lebt sie sich musikalisch als Radio-Moderatorin bei Twen FM, einer eigenen Veranstaltungsreihe und einem Podcast für Keep-it-Deep aus:

Der Mix ist düster und experimentell. In welcher Weise widerspiegelt er Deine Gefühlslage?

Bei diesem Mix hatte ich das Thema „Jahreszeiten“ im Kopf und habe versucht, unterschiedliche Stimmungen mit Musik auszudrücken beziehungsweise einzufangen. Der Anfang zieht sich in die Länge und ist düsterer – das stellt für mich den Winter dar.

Als erstes hören wir ein Stück von Atom TM mit dem Titel „Winterreise“,  später wird es dann etwas energetischer und frühlingshafter. Ganz zum Schluss hatte ich Lust einen „sommerlichen“ Track einzuspielen – denn das ist die Jahreszeit, an die die meisten von uns im Winter denken – Sommer.

Allerdings würde ich mich nicht allein als melancholisch beschreiben. Ich denke, jeder Mensch hat manchmal eine melancholische Phase. Aber ich mag düstere Musik. Sie geht geht manchmal ein bisschen tiefer und das ist natürlich auch ein Teil in mir.

Mit Alexandra Dröhner und Sarah Farina machst Du die Veranstaltungsreihe Rec Room. Wie habt ihr zusammengefunden?

Sarah war mal zu Gast in meiner Radiosendung. Ihre Art aufzulegen und ihr unendliches Repertoire an Musik haben mich inspiriert und neugierig gemacht, sie kennen zu lernen. Und so geschah es dann später. Alexandra habe ich über Sarah kennengelernt, die beiden kennen sich schon länger.

Wir drei leben und lieben die gleiche Musik und das verbindet uns – und nicht nur das. Kurze Zeit später kam uns in den Sinn nach einem Raum zu suchen, in dem wir unsere Musik spielen können und so wurde dann im Oktober 2013 die Veranstaltung Rec Room ins Leben gerufen.

Was ist das Konzept?

Das Konzept entstand bei einem gemeinsamen Essen. Wir waren auf der Suche nach einem gemütlichen, unprätentiösen Club, wo wir unsere Lieblingstracks spielen und Freunde und Gast-Disc Jockeys unserer Wahl einladen können. Zu diesem Zeitpunkt eröffnete auch das Ohm, und das war die Gelegenheit, Rec Room als regelmäßige Veranstaltungsreihe entstehen zu lassen.

Das Ohm Berlin ist einer meiner Lieblingsclubs, denn für mich stimmt hier einfach alles. Von dem lieben Team angefangen, dem Soundsystem, dem Publikum, bis hin zur Raumaufteilung. Es fühlt sich für mich wie ein Wohnzimmer mit sehr guter Musik an.

Welchen Unterschied machst Du beim Auflegen vor Publikum und beim Einspielen eines Podcasts?

Beim Auflegen vor Publikum möchte ich meistens zum Tanzen auffordern und die Leute dazu animieren sich zu bewegen. Wenn ich bei Rec Room das Intro-Set spiele, dann kann es durchaus auch mal sein, dass ich die Menschen darauf vorbereite, dass es Nacht wird und Zeit ist auf eine musikalische „Reise“ zu gehen. Die Musik muss dann nicht unbedingt tanzbar sein – es kommt natürlich immer auf die Veranstaltung an.

Ein Podcast ist immer eine sehr große und anspruchsvolle Herausforderung für mich. Die Vorbereitung braucht meistens sehr viel mehr Zeit als eine Plattentasche zu packen. Es ist eine Art Radiosendung in der sehr viel mehr möglich ist,  als manchmal beim Auflegen vor Publikum. Der Podcast kann bei mir ganz unterschiedlich ausfallen, je nach Jahreszeit, Tageszeit, Stimmung und so weiter.

Als Radio-Moderatorin bei Twen FM hast du regelmäßig Musik einem nicht sichtbaren Publikum präsentiert. Wie bist du zu TwenFM gekommen?

Ich hatte 2010 ein Bookinganfrage von Twen FM, einem ehemaligen Piratensender für Clubmusik. Nach meinem Set war mir klar, hier möchte ich mich ausprobieren. Das Team war mir von Anfang an sympathisch und beeindruckte mich mit Offenheit und Charme. Ich habe gefragt ob die Crew noch Verstärkung braucht – dann war ich dabei. Am Anfang war ich für das den redaktionellen Teil beziehungsweise das Programm-Booking zuständig. Später wurde ich gefragt, ob ich Lust hätte ab und zu eine Sendung zu moderieren – was folglich dann zu meiner eigenen Show geführt hat.

Das Medium Radio bietet mir die Möglichkeit verschiedene Musikstile in einem DJ-Set unterzubringen. Alles ist erlaubt – Musik zu einem bestimmten Thema auszusuchen nach Lust und Laune. Das gefällt mir sehr und wird immer wichtiger für mich. Ausserdem sammelt sich über die Jahre viel gute Musik an. Das hat letztendlich auch dazu geführt, mich als Disc Jockey nicht mehr auf ein Genre festzulegen. Großbritannien ist für mich ein ganz großes Vorbild, denn dort sind Radio- und Clubkultur sehr eng miteinander verknüpft.

Und wie bist du überhaupt zum Auflegen gekommen?

Zum Auflegen bin ich durch das Sammeln von Schallplatten gekommen. Schon in den 90ern habe ich das Berliner Nachtleben kennenlernen dürfen und das breite Clubangebot ausgekostet. Das hat letztlich dazu geführt, dass ich mich dann selbst hinter die Decks gestellt habe. Ein Freund riet mir damals mit Ambient anzufangen, um erstmal ein Gefühl für die ganze Sache zu bekommen. Der erste offizielle Auftritt kam dann 2005 mit meinem damaligen DJ-Team Uta & Denise.

PODCAST

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Weiterführende Links:

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Soundcloud

Drift Ashore: Interview & Podcast: Uta

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