Der Hamburger Peter M. Kersten alias Lawrence hat mit “Films & Windows” ein neues Album veröffentlicht. Zak Khutoretsky, das ist DVS1, hat sein neues Label Mistress Recordings gestartet; erstes Release: “Leave Your Life” vom Freiburger Disc Jockey und Produzenten Borrowed Identity. K7! Records gibt bekannt, dass John Talabot eine weitere Ausgabe der DJ-Kicks Compilation-Reihe einspielen wird. Diese und viele andere Themen bestimmten den Monat September. Diesen habe ich so gut wie ohne Musik verbracht. Zehn Tage davon zurückgezogen auf der nordfriesischen Insel Föhr. Sonne, Wind, Regen, Wolken, mal Strandliegewetter, dann wieder Tee-mit-Rum-Wetter bestimmten diese Zeit. Schön war das.
Ich habe in diesen unbeschwerten Tagen viel nachgedacht, ob und inwieweit ich dieses Blog am Leben erhalten soll. Bei weniger als einem Blogeintrag pro Monat eine durchaus berechtigte Frage. Allerdings gestehe ich, gingen und gehen mir House, Techno, der ganze Zirkus um die elektronische Clubmusik auf die Nerven. Promo hier, Promo da. Alles soll innert kürzester Zeit besprochen werden, ein Feature mit wenigstens 5000 Zeichen bekommen, auch wenn sich der tatsächliche nachrichtliche Gehalt in weniger als 500 Zeichen wiedergeben lässt. Meine Dünnhäutigkeit liegt zum einen an mir selbst. Auf nähere Ausführungen verzichte ich. Zum anderen fehlt mir in meiner Heimatstadt tatsächlich der clubkulturelle Input. Für alles Interessante muss ich, sofern es nicht Basel ist, wenigstens zwei Stunden Fahrtzeit in Kauf nehmen. Einfach. Bassmusik und experimentelle Elektronik findet sowieso nicht statt. Ging und geht dieser Stadt, den grossen “Kulturschaffenden”, also auch Clubbetreibern und Veranstaltern, völlig ab.
Da sind mir Diskothekenbetreiber, die ein Angebot für einfaches Feiern schaffen wollen, inzwischen viel lieber. Was nicht heisst, dass ich diese Angebote wahrnehme; was auch nicht heisst, dass ich in Zukunft über Neues aus dem Hause Kontor Records schreiben werde. Gott bewahre! Aber sind die Einstellung und das Auftreten, die um ein Vielfaches sympathischer sind, weil ehrlicher. Ein offenes “Ja, ich will Geld verdienen” ist mir lieber als ein “Ich leiste Kulturarbeit”-Postulat auf der Verpackung, und letzten Endes besteht der Inhalt doch nur. aus… Deep House for Ibiza-dickheads.
Nichtsdestotrotz. Keep It Deep still alive. Das zeigt auch der Podcast, der an diesem Freitagabend von PDCH aus Brünn / Tschechische Republik kommt. Mehr zu ihm folgt, nachdem ich die letzten Sonnenstrahlen zum Joggen ausgenutzt habe. Enjoy!
PODCAST