Oto Gelb – Magical Yellow Sound From Germania

Vor kurzem, auf einer längeren Zugreise, habe ich mich daran gemacht, ein Sechs-Stunden-Set des hell scheinenden Nordlichts Prins Thomas zu hören. Diesen kongenialen Mix aus Disco und House hält er auf einem MySpace-Profil zum freien Download bereit, http://www.myspace.com/prinsthomas (schnell herunterladen, solange die Downloadlinks noch aktiv sind!). Nach einer guten halben Stunde blendet Prins Thomas in ein Stück ein, das durchweg von sphärisch schwebenden Streicherlines, einer sehnsüchtig-träumerischen Melodie, bestimmt ist. Selbst in klassischer Musik unvorbelasteten Hörern wird diese sicherlich bekannt vorkommen, denn es ist der 2. Satz der Orchestersuite Nr. 3 in D-Dur von Johann Sebastian Bach, auch “Air” genannt (http://www.youtube.com/watch?v=CWnLnZsrvnA). In Prins Thomas‘ Mix erklingt dessen Einleitung nun zu dicht gewobenen Midtempo-Discobeats.

Da ausserdem begeisterter Klassikhörer, nehme ich in der Regel Abstand vor etwaigen (modernen) Adaptionen und Interpretationen dieser Werke, da gerade hier die Gefahr droht, dass die Originale zum Kitsch degradiert werden. Jedoch verhält es sich hier ganz anders. Diese Überarbeitung ist absolut genial. Leicht nachvollziehbar, wenn man sich auf die Suche nach dem Urheber dieses musikalischen Werkes macht. Enthalten ist es auf einer 12″-Vinyl, die den Titel “Magical Yellow Sound From Germania” trägt. Als Künstler / Produzent wird Oto Gelb genannt. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich kein geringerer als New Yorks Disco-Don DanielDanny The DancerWang, der, mittlerweile in Berlin beheimatet, diese Platte im Jahre 2007 auf seinem eigenen Label Balihu veröffentlicht hat (http://www.discogs.com/Oto-Gelb-Magical-Yellow-Sound-From-Germania/release/954419). Mit einem weiteren Edit von Claude Debussys “Clair De Lune” (http://www.youtube.com/watch?v=LlvUepMa31o) und einer eigenen Produktion, “He Dances All Night”, wird diese hervorragende 12″-EP abgerundet.

Wer sich für (Cosmic) Disco- und Housemixe, insbesondere aus den Händen eines Prins Thomas, Lindström, Todd Terje oder eben Daniel Wang begeistern kann, sollte einmal auf DowntownSounds.Org, unter http://www.downtownsounds.org/ vorbeischauen. There are many mixes I dig!

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