Oliver Deutschmann – Celebrate Love

Auf Aim, der Label-Plattform von Berlins Tristen tut sich etwas. In absehbarer Zeit wird nämlich Oliver Deutschmann eine 12″ darauf veröffentlichen. Ohne allzu grosses Aufhebens, anfangs fast unbemerkt erschien der Name Oliver Deutschmann im Zusammenhang mit Aim, wie ein Schneeglöckchen, das Ende Februar / Anfang März die Wintererde durchbricht.

Keineswegs ist es jedoch so, dass der Vidab-Labelchef hier, auf Aim, mit leichten Sounds aufwartet, die wie die Blütenblätter dieses Frühlingsbotens zart weiss, beinahe durchscheinend schimmern. Wenn wir bei diesem sprachlichen Bild verweilen wollen, sollten wir uns vielmehr den französischen Namen des Schneeglöckchens anschauen. Er lautet “perce-nege”, was soviel wie “Schneedurchbrecher”, “Schneedurchbohrer” oder “Die den Schnee durchbrechen” bedeutet. Oliver Deutschmanns erster Track, “Gimme Some Love“, besitzt durchaus das Potential, selbst durch harte, frostige Winterböden durchzudringen und mit grosser Willens- und Körperkraft die Eis- und Schneelast zu bezwingen. Denn seine schwere Bassdrum erzeugt einen unheimlichen Druck. Sie bekommt Verstärkung von rhythmischen Begleitfiguren eines Synthesizers, deren Intensität über die Laufzeit des Tracks hinweg mehrmals wächst. Chord-Wellen, die ihre Energie über den Spannungsbogen hinweg transportieren.

Kosta Athanassiadis alias XDB steht in der Verantwortung für den Remix. In Sachen Neuabmischungen hat er derzeit einen Wahnsinnslauf, was auch seine Beiträge für die “Slowjac“-12” von Lowjac auf Bliq und “State Of Mind“-EP von Conforce auf Clone eindrücklich belegen. Metallisch kalt, hart und unnachgiebig sind seine Beats, deren nach vorne schiebende Kraft bis zum letzten Takt wirkt. Umklammert werden sie von schüchternen, warmen Synth-Lines und einer – ebenfalls metallisch – hauchigen Melodie, die aus nur wenigen Noten besteht. Animiert zum abgehen.

Bleibt noch “Celebrate Misery“. Oliver Deutschmann baut auch hier einen lang anhaltenden Spannungsbogen auf und verleiht diesem Stück eine Eignung für den Dauertanz. Was passt dazu besser, als ein Auszug aus der Osho-Philosophie, der als Sprach-Sample die Rave-Hypnose zusätzlich befördert.



It is possible because celebration is an attitude. Even about misery you can take an attitude of celebration. For example: you are sad – don’t get identified with sadness. Become a witness and enjoy the moment of sadness, because sadness has its own beauties. You have never watched. You get so identified that you never penetrate the beauties of a sad moment. If you watch, you will be surprised at what treasures you have been missing.


Look – when you are happy you are never so deep as when you are sad. Sadness has a depth to it; happiness has shallowness about it. Go and watch happy people. The so-called happy people, the playboys and playgirls – in clubs, in hotels you will find them, in theatres – are always smiling and bubbling with happiness. You will always find them shallow, superficial. They don’t have any depth. Happiness is like waves juSt on the surface; you live a shallow life. But sadness has a depth to it. When you are sad it is not like waves on the surface, it is like the very depth of the Pacific Ocean: miles and miles to it.

(Quellennachweis)

English (short) version: Oliver Deutschmann is next on Aim, the small label platform from German dj and producer Tristen. He, Oliver Deutschmann, and XDB on remixing duties deliver three tracks that may pierce through the veil of any dark basement club due to the dark rough beats and a psychedelic decor.

Mehr im Web:

Oliver Deutschmann @ Facebook
Oliver Deutschmann @ Soundcloud
XDB / Metrolux @ MySpace
Aim @ Facebook
Aim

One out of Four – From Berghain with love…. by oliverdeutschmann

P.S. Dieser Tage erscheint auch auf Jack Off eine 12″ von Oliver Deutschmann unter dem Titel Waterfalls EP. Check!

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