Need 2 Soul Vol. 2 – mixed and compiled by Benji B & Glenn Underground

Verrückt. Verdreht. Seltsam. Wie auch immer ihr mich von nun an bezeichnen werdet – es ist mir egal, was ihr von mir denkt, was ihr über mich redet. Aber ich kann nicht anders als von der neuen Need 2 Soul Compilation zu schwärmen und bekennen: ich habe diese CD an einem Tag viermal hintereinander gehört.

Nach einem fulminanten Start in das Jahr – die erste Einspielung von Chicago-Legende Ron Trent & Ibadan-Head Jerôme Sydenham erfreute sich einer überwältigenden Beliebtheit -, legt das Londoner (Party-)Label Need 2 Soul mit der zweiten Veröffentlichung gehörig nach und treibt die Messlatte für eine – hoffentlich! – nachfolgende dritte Compilation um einiges nach oben.

Doch wieder zurück zum vorliegenden Werk. Wie schon bei der ersten Compilation vertraut das Label Need 2 Soul auf zwei DJs, die bereits einmal auf einer gleichnamigen Veranstaltung an den Plattentellern standen. Es sind diesmal Benji B von Radio BBC 1Xtra und Glenn Underground aus Chicago.

Auf CD 1 spannt Benji B gekonnt den Bogen von Disco zu (Deep) House über (Detroit) Techno zurück zu Disco und bleibt mit seiner Inszenierung dabei ganz an den Wurzeln der Clubmusik: Underground Soul. Bereits der einleitende Song ist ein Klassiker, der den Hörer zurück zu der versunkenen Clubidylle der Paradise Garage und ihrem Maestro führt: Celestial ChoirStand On The Word (Larry Levan Unreleased Mix). Mit Remixen eines Maurice Fulton oder Gilb’R geht die Reise weiter ins Heute, zu Âme‘s “Hydrolic Dog“. Mit High Tech Soul aus den Händen Carl Craigs – sein vielgerühmter Remix zu Cesaria EvorasAngola” – oder des Schweizers Deetron (“I Cling“) erweist er der Motor City Detroit die Ehre und lässt den Mix ausklingen, indem er sanft in Jimmy Abneys “Come Go With Me” einblendet. Benji B zeigt – einmal mehr – auf, dass soulful music sich nicht auf ein einziges Genre beschränken lässt.

Glenn Underground, GU oder CVO, Gründungsmitglied der SJU, der Strictly Jaz Unit, sucht seit Jahren seinesgleichen. Wie kein zweiter verteidigt er mit nahezu religiösem Eifer das sogenannte schwarze Erbe der Clubmusic. Seine Arbeit im Namen der Black Music begann bereits zu Beginn der 90er Jahre, beeinflusst von den Pionieren seiner Heimatstadt Chicago, Larry Heard, Ron Hardy oder Lil’ Louie. Und so erstaunt es umso mehr, dass Glenn Underground seinen Mix mit einem Track des Schweden Andreas Saag a.k.a. Swell Session eröffnet und mit dem Folgetrack “Nu Vibrations” von YMC noch weitere Minuten in den wohlig-warmen Gefilden skandinavischer Jazzmusik verweilt. Doch dann startet er durch. Los geht’s! Mit seiner eigenen Produktion “Mental Fusion (A Tribute To Azimuth)” zeigt Glenn Underground, wo’s in den folgenden gut sechzig Minuten lang gehen wird: auf eine spannungsvolle musikalische Gratwanderung zwischen Deep- und Tech-House, die der Chicagoer DJ und Produzent leichtfüssig-elegant und dennoch kraftvoll zwischen den Grundwerten deep, dirty und raw ausbalanciert. Allen Hoist, Brett Dancer, Kenny Dixon Jr. Die Namen sprechen für sich. Let’s turn the lights down low!

DISC 1: Need 2 Soul V.02 (Mixed By Benji B)
1. Celestial Choir – Stand On The Word (Lerry Levan Mix) 4:38
2. Alice Smith – Love Endeavor (Maurice Fulton Remix) 6:05
3. Rick Wilhite – Ruby Nights (Gilb’r ‘Solo Flight’ Remix) 4:59
4. Phlash & Friends Ft. Benji B & Om’Mas Keith Of Sa-Ra – Do It Up (Exclusive Unreleased Material) 7:34
5. Ame – Hydrolic Dog 5:57
6. Serious Intention – You Don’t Know 7:41
7. Cesaria Evora – Angola (Carl Craig’s Mix) 7:45
8. Cerrone vs. Louie Vega – Love Ritual 4:47
9. Luisito Quintero – Gbagada Gbagada Gbogodo Gbogodo (Louie Vega EOL Remix) 7:29
10. Deetron Ft. Ovasoul7 – I Cling (Original Mix) 6:24
11. Womack & Womack – Conscious Of My Conscience 6:03
12. Yew – Where Would You Be (Exclusive Unreleased Material) 4:01
13. Jimmy Abney – Come Go With Me 3:52

DISC 2: Need 2 Soul V.02 (Mixed By Glenn Underground)
1. Swell Session – A Swell Session 8:13
2. YMC – Nu Vibrations 6:05
3. Glenn Underground – Mental Fusion (This Is A Tribute To Azymuth) 6:02
4. Nahawa Doumbia – Yankaw (Bassino Dub Mix) 5:35
5. Glenn Underground – Indians & Bagpipes 7:14
6. Nick Holder – Summer Daze 5:34
7. Jiva – Stars (EOL Mix) 6:39
8. Fini Dolo – Blow (Phil Asher Remix) 7:27
9. Misia – Melody (MAW Remix) 6:31
10. Allen Hoist – With Love 4:28
11. Blvd East & Louie “Lou” Gorbea – Luv 4 Money 6:17
12. Kenny Dixon Junior – J.A.N. 7:30
13. Brett Dancer – Dreamin’ (Transitions Phaze One) 1:47

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