Der Schmerz sitzt ganz tief im Rücken. Die Bänder brennen. Die Sehnen stechen und ziehen. Mein Oberkörper beginnt zu zittern. Die Oberschenkelmuskulatur zittert und bebt. Jetzt zerreisse ich, jetzt breche ich auseinander, denke ich. Schweiss tritt mir auf die Stirn. Er rinnt die Schläfen hinab, den Hals entlang, tropft auf die Matte, auf der ich liege. Er perlt die Wirbelsäule und das Brustbein entlang.
“Three, two and a half, two, one and a half…”, sagt eine Stimme. Sie dringt von fern an mein Ohr. “Turn on your back, inhale, exhale.” Die Stimme erklingt noch einmal. Ich löse meine Hände von den Fussgelenken, drehe mich auf den Rücken, atme tief ein und aus. Mein Herz schlägt laut und pocht an meine Schläfen. Noch zwei Mal atme ich tief ein und aus. Dann befiehlt mir die Stimme, wieder Position zu beziehen.
“Dhanurasana” heisst die Figur, bei der ich auf dem Bauch liege, meine Hände die Fussgelenke umschliessen, mein Rücken sich aufrichten soll, meine Beine gen Himmel drücken müssen. Bei Profis sieht das Ganze dann aus wie ein ebenmässig geformtes, halbkreisförmiges Gebilde aus Arm, Bein und Torso. Ich aber bin froh, dass meine Wirbelsäule nicht auseinander bricht.
Am vergangenen Wochenende habe ich an einem Bikram Yoga Workshop in Freiburg teilgenommen, organisiert von meiner Arbeitskollegin misscaro. Unter Anleitung von Feroze Khan habe ich meinen Körper an seine Leistungsgrenzen gebracht – und das mit jahrelanger Rennrad- und Lauferfahrung. Samstagabend ging bei mir gar nichts mehr. Am Sonntagmittag lag ich auf dem Sofa, habe mich durch zahlreiche Mixe gehört und folgende ausgewählt:
I Future Disco Radio – Psychemagik Guest Mix (27. Februar 2014). Dan McLewin und Tom Coveney alias Psychemagik, bekannt geworden durch zahlreiche Edits und Platten wie “Valley Of Paradise“, haben dieser Tage eine EP auf Crosstown Rebels veröffentlicht. Die ist sehr clubbig geworden und läuft mir überhaupt nicht rein. Anders dagegen ihr Gastmix für das Future Disco Radio – der allerdings erst ab Minute 30 beginnt.
Future Disco Radio – Psychemagik Guest Mix (27. 02. 2014)
II Aim Cast 04 – Dorisburg. Der Berliner Disc Jockey und Produzent Tristen veröffentlicht demnächst seine erste Platte auf dem eigenen Label Aim. Bis es so weit ist, verkürzt der grossartige Podcast von Aniaras Alexander Berg alias Dorisburg die Wartezeit.
III Northern Purpose – Miles Atmospheric. Miles Atmospheric ist Miles Sagnia, ein britischer Produzent und Disc Jockey. Auf ihn aufmerksam wurde ich durch seine EP “The Sound Of The Abyss“, erschienen 2009 auf Keith Worthys Label Aesthetic Audio. Seither hat Sagnia vor allem auf dem eigenen Label Atmospheric Existence veröffentlicht und mit einer analogen Soundästhetik zu begeistern gewusst. House, Techno, mal soulful, mal roh und hart, vereint er in seinem Mix für Northern Purpose.
Northern Purpose – NP 35 / Miles Atmospheric
IV Fiber Podcast 25 – John Osborn. Das niederländische Fiber-Kollektiv bringt audiovisuelle Kunst und Clubmusik zusammen – auf Festivals und Clubveranstaltungen. Seit einiger Zeit runden sie ihr Onlineangebot mit einem Podcast ab. Nummer 25 kommt von Tanstaafl-Mann John Osborn.
Fiber Podcast 23 – John Osborn
V Everest Parisi – Balearic Gabba Mixtape Vol. 5. Am italienischen Label Hell Yeah Recordings und den Veröffentlichungen kommt man derzeit kaum vorbei. Auf die Compilation “Music for Balearic Gabba Dreams” bin ich schon sehr gespannt, sind da doch Stücke wie “Mr Marvin – Entity (Fitzcarraldo…Extasy Of Love)” – original, neu gemastert oder leicht editiert – enthalten. Spacediscoafrobeatitalohouse gibt’s von Everest Parisi in seinem Balearic Gabba Mixtape.
Everest Parisi – Balearic Gabba Mixtape Vol. 5
[Artwork: Tristen / Aim]