Mixed up monday: Ambient, Jazz, House, Techno

2013 habe ich Kaffeesatzleserei betrieben. Ich habe mir die Frage gestellt, wie das neue Jahr aussehen könne. Diese Frage habe ich auch an – unter anderem – Sascha Uhlig von der Groove, Albrecht Wassersleben von Uncanny Valley oder Johannes Piller alias Laminat vom österreichischen Gap-Magazin gestellt (So wird 2013 – Alle Texte im Überblick).

Ich habe mich weit aus dem Fenster gelehnt und sollte nur mit einer Behauptung Recht behalten: “Im Südwesten hält endlich Deep House Einzug.” Jetzt schreiben wir 2014, und kein Disc Jockey zwischen Basel und Karlsruhe spielt minimalen Techno oder bratzigen Elektro. Zumindest nicht, wenn man sich durch Ankündigungstexte auf Facebook oder Flyerrückseiten liest. Irgendwas mit “Deepness” steht da immer.

Was bringt 2014? Noch viel mehr Neuproduzenten, die über Social Media-Kanäle gross werden und mit Remixen von William Fitzsimmons oder My Bloody Valentine den sogenannten “Buzz” erzeugen. In die Clubs kommt also noch mehr klebrige Melodiemasse, die zuckersüsser klingt als US-amerikanische Kaufhaus-Cupcakes je schmecken können.

Was bringt 2014 für Keep-it-Deep? Ich hoffe: das lang ersehnte Re-Design und gute Musik, mit dem einen oder anderen Blick über den engen House-Tellerrand hinaus. Den Grundstein zu Letzterem lege ich mit der heutigen Mixed up monday-Ausgabe:

I Blowing Up The Workshop 20 – Honest Jon’s. Blowing Up The Workshop, einst bekannt unter dem Namen The Modern Library, war Kolumne und ist eine Plattform für Kurioses und Obskures zwischen Ambient und Techno. Blank Slate-Macher René Audiard und White Material-Mann Galcher Lustwerk haben dafür schon Mixe aufgenommen. Kürzlich hat Pietro Barbieri-H. vom Londoner Plattenladen und Label Honest Jon’s tief in die Regale gegriffen und einen Podcast zusammengestellt.

II Sassy J – Kaleidoskopes Vol. 3. Wenn Sassy J einen Mix veröffentlicht, muss alles sofort liegen und stehen bleiben. Alles kann warten, nur nicht ihr neuer Mix. Die Bernerin hat einfach einen herausragend guten Musikgeschmack. Viele Schmuckstücke sind stets dabei. Not to be missed!

III Harry Sword – Alphabet City 001. “East Coast oddities and other choice jams” gibt es bei Harry Swords Alphabet City Mix, die Erste. Wenn Sword gerade nicht auf der Suche nach Kuriositäten ist, interviewt er Samuel Kerridge für Little White Earbuds oder versucht, die Musik von Produzenten wie Ital, Special Request oder Bicep in Worte zu fassen.

IV Thomas Martojo – Dekmantel Festival Warm-up Mixes. Dekmantel – super Label, super Agentur und wenn man sich durch die Blogosphäre hindurchliest, muss das Dekmantel Festival 2013 auch super gewesen sein (siehe nur: Monday Edition: Dekmantel Festival Amsterdam). Ich ergänze: Dekmantel-Resident Thomas Martojo ist ein super Disc Jockey. Seine Warm-up Mixe lassen diesen Schluss zu.


V Orson Wells – Electric Enterprise. Orson Wells – ein Produzent, der mir 2013 mit zwei Beiträgen auf Live At Robert Johnson und einem Remix für Johannes Alberts Label Frank Music viel Freude bereitet hat. Diese Freude vertieften sein unglaublich guter Guest Mix und sein DJ-Set, das er im November im White Rabbit in Freiburg gespielt hat. Sein “Electric Enterprise”-Mix lässt mich gleichermassen in Erinnerungen schwelgen und schürt die Vorfreude, auf das eine oder andere Release des Frankfurter Produzenten.

VI Shaddy – New Years Eve Mini DJ Mix. Der Freiburger Shaddy führt zusammen mit Mark Burow aus Zürich das Label Foul & Sunk und spielt in seinem New Years Eve-Mix den House-Groove auf den Punkt. Dope!

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