Mixed up monday (122)

Neue Woche, neues Blogger-Glück? Vielleicht wieder einmal etwas mehr Zeit, um auf neue Musik einzugehen? Hoffentlich. Denn zwischen dem 14. Oktober und 14. November diesen Jahres hat keep-it-deep das erste Mal seit seinem Bestehen deutlich an der 100.000er-Marke der Seitenaufrufe gekratzt. Feedleser, Verlinkungen und andere Messwerte, die zum Erfolgswert des Blogs beitragen, einmal aussen vor gelassen. Zu der stetig wachsenden Besucherzahl trägt unter anderem das deutlich gesteigerte Interesse US-amerikanischer Internetnutzer an der elektronischen (Club-)Musik bei. Nicht nur der Markt für Electronic Dance Music, angeführt von Leuten wie Skrillex, Swedish House Mafia oder Kaskade, wächst, sondern auch Nischenmärkte (Deep) House, Disco und Techno erfreuen sich eines gesteigerten Zulaufs. Diese steigende Nachfrage führt allerdings zu einer immer schwächer werdenden Performance von keep-it-deep, das zu Beginn lediglich als persönliches Notizbuch geführt wurde. Über kurz oder lang sollte es daher in einem neuen Gewand erstrahlen.

Zu den Mixtapes dieser Woche: Den Anfang macht einer von den Trackwerk-Jungs, und zwar Carl. Er sorgt mit “Amiens”, so nennt er seinen Mix, für gute 70 Minuten Musikunterhaltung. Majestätisch erhaben, wie die Kathedrale des namensgebenden Ortes, ist die Stückauswahl, in die unter anderem auch ein Track von Kassem Mosse Eingang gefunden hat. Supergut!

Mix Nummer zwei kommt von Andres Ordonez alias Specter. Seinen Ruf, ein aussergewöhnlich guter House-Produzent mit sehr viel Tiefgang zu sein, hat er sich Anfang der Nuller Jahre durch Veröffentlichungen auf dem Label Tetrode Music erarbeitet. Nach einer längeren Auszeit geht es seit zwei, drei Jahren für ihn auf Downbeat, Sound Signature und Sistrum Recordings weiter. Für Patrice Scotts Label hat er beispielsweise die Killerplatte “Bionic Being” produziert. Der Titeltrack löst bei mir heute noch Gänsehaut aus. Letztens hat er für Do Not Tape Over ein paar Platten zusammengeschmissen. Mit dabei: “Plesso” von Lerosa. Rrrawww!

Die BBC-Reihe Essential Mix geht mir seit einiger Zeit gehörig auf die Nerven. Natürlich haben’s die Programmverantwortlichen schwer, neue Künstler mit Aussagekraft an die Decks zu bringen, verständlich, dass die Radiomacher auch über den eng abgesteckten Realkeeper-Horizont hinausblicken müssen. Aber wenn Disc Jockeys wie beispielsweise ein Thomas Gold [Did you ever hear about that boy?] ausschliesslich eigenes Material spielen, ist das supersuperöde! Manche US-Boys oder britische Bassbomber laufen ja auch Gefahr, in Podcasts ganz viel eigene Sounds oder ausschliesslich Tracks ihres Labels zu verarbeiten. Macht auch keinen Spass. Ganz anders dagegen Deetron. Dieser macht in seinem Essential Mix alles richtig. Grossartige Selection, bestechender Aufbau und atemberaubende Mixing-Skills. Da kommt erst einmal lange nichts!

Das stimmt nicht ganz. Denn Move D kann da locker mithalten. Anderer Stil, an den Decks genauso wie hinsichtlich Tracklist, aber…Move D! Vergangenes Wochenende war er in Leeds, hat dort die Fünfjahresfeier von Louche angeführt, und davor gab’s den Podcast. Move D geht immer!

Louche Podast 089 – Move D

Ab jetzt wird es eklektisch – was immer auch das bedeuten mag. Vielleicht so viel wie dass die folgenden Podcasts nicht ausschliesslich auf House und Techno ausgerichtet sind. Ja. So in etwa. In diese zweite Runde starten wir mit der “Melancholic Season” von Christian Beetz, der das wunderschöne Blog Frequency Without Control betreibt. Und wer danach mag, kann sich “Sunday Listening” geben, ebenfalls von Beetz vor einigen Jahren zusammengestellt und kürzlich wiederveröffentlicht. Achtziger Jahre, Synthesizer, Strings und Vocals. Geht auch immer!

Melancholic Season – Frequency Without Control

Sunday Listening – Frequency Without Control

Eine kleine Sensation ist der folgende Mix: Matt aus Chapel Hill (NC / USA), der Mann hinter I Love Okra, hat nach etwas mehr als einem Jahr einen neuen Mix veröffentlicht. Als grosser Fan und Liebhaber seiner Compilations habe ich mich riesig gefreut, endlich mal wieder ein Update von ihm zu bekommen. Dieses enthält wie gewohnt Obskures und Deepes, Omar-S, Theo Parrish, Daphni, Flying Lotus, Freddie Hubbard, und so weiter. Wundervoll!

I Love Okra – The Blue Path

Weiter geht’s mit Home Cookin‘. Bernard Szajner, Cluster & Eno, Dorian Concept & Tom Chant, Godspeed You Black Emperor, Old Apparatus, Fever Ray, Demdike Stare, Clock DVA, Scanner, Valentin Stip, Cinematic Orchestra, erwarten den Hörer im neuesten Mix. Interesse geweckt? Ich hoffe es.

Home Cookin’ #65 – Insomnia

Christopher Tubbs, DJ, Veranstalter und Mastermind des Blogs Heads Down, der seit 2009 grossartige Interviews mit – unter anderem – Lexx, Africa HiTech oder Ivan Smagge geführt hat, wird eine Auszeit nehmen, vom Veranstalten und Bloggen. Das bedauere ich sehr, da ich seinen Blog gerade wegen der ausführlichen Video-Interviews regelmässig aufgesucht habe.  Den Abschied etwas leichter macht sein neuester Mix “Caravan Special Days Indeed Mix”. Tune in!

Den Abschluss machen dieses Mal Ilya Santana und Lexx, die beide in Diensten der Disquestown Podcast-Reihe standen. Max Essa, Phil Mison, Mudd und Balearic Mike haben unter anderem schon Mixe dafür abgeliefert. Die Marschrichtung steht fest: Strictly good music!

ENGLISH SHORT VERSION

 This week’s mix selection is divided in two parts. In the first one, we put the focus on House, Techno and Bass music with Specter, Deetron and Move D. In the second one, we try to take a quick glance beyond the horizon with musical support from Lexx, Ilya Santana, Christopher Tubbs and the likes. Enjoy!

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