Mixed up monday (102)

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Sie machen sich bemerkbar, die Mikrosporen der Frühlingsgräser. Vom Wind verbreitet, setzen sie sich fest in den Schleimhäuten der Atemwege, reizen das Lungenkanalsystem den Rachenraum und die Augen. Und das einzige, was (ein Grossteil) der Freiburger Apotheken dagegen bereithält, sind Homöopathika – Potenz C12 oder C15 – und der Ratschlag, Spaziergänge durch Wiesen und Getreidefelder – wenn möglich – zu vermeiden. Wer ganz schnelle Linderung und Abhilfe suche, müsse in der Zeit des akuten Pollenflugs an die See oder ins Hochgebirge, dort sei die Pollenkonzentration sehr niedrig. So der Ratschlag einer jungen Apothekenfachangestellten. Blah!

Tränende Augen und ein kratziger Hals sollen mich heute jedoch nicht davon abhalten, eine weitere Ausgabe der Mixed up monday-Reihe zu veröffentlichen, denn nach manchen Wochenenden ging und geht es mir ja nicht anders. Heute starten wir mit Boke aus Freiburg,  der schon zwischen Acid, Garage und ultradeepem House zu unterscheiden wusste, als ich auf Geburtstagsparties noch Flaschendrehen gespielt und Mädchen geküsst habe. Boke spielt sich in der neunten Ausgabe seiner Mix-Reihe durch aktuelle Tracks von Murat Tepeli, Alex Agore oder Washerman und mischt sie gekonnt mit klassischem Material, beispielsweise “Finger Fuck” von Mr. Fingers. Dieser erschien irgendwann Mitte oder Ende der Achtziger Jahre. Damals wusste ich weder, wer Mr. Fingers noch was “Finger Fuck” ist. Heute habe ich zu beiden Begriffen ein gewisses Erfahrungswissen gesammelt. Und wer den Track “Finger Fuck” als Original nicht (mehr) auftreiben kann: Die Compilation “Chicago Dance Tracks Pt. 1” von Gene Hunt auf Rush Hour macht’s möglich.

Die musikalische Stimmung betreffend, passt im Anschluss an Boke – Tief Vol. 9 sehr gut die Zusammenstellung von Trackwerk’s very own Carl, der bei disco-infiziertem House eines Nebraska oder Linkwood beginnt, übergeht in den rohen, maschinengetriebenen Sound aus dem Hause Morphosis oder Move D und mit Tracks von Delano Smith aus Detroit endet. Und wieder eine Stunde, die mit guter Musik ausgefüllt ist!

Eingegroovt? Dann kann es mit Baaz weitergehen. Mit seiner 12″ auf Slices Of Life hat dieser Produzent und DJ im Frühjahr 2012 bereits für weit aufgerissene Augen und einen offenen Mund bei mir gesorgt. Mit Office Recordings geht es für ihn auch unter die Labelbetreiber. Die erste EP, “What About Talk About“, stammt von ihm selbst, mit einem Killer-Remix von Mathias Reiling & Astrup. Und während ich diese Zeilen schreibe, läuft sein Podcast für teshno.com. Wer hilft mit, beim Tracklist erstellen?

Baaz – teshcast u

Sie wird in diesem Sommer auf einem meiner liebsten Festivals an den Decks stehen: Tama Sumo. Allein ihretwegen lohnt sich die – verhältnismässig weite – Anreise. Zudem das Pampa Showcase. Doch das gehört an eine andere Stelle. Für die Jungs und Mädels von Melbourne Deepcast hat Tama Sumo einen wahnsinns Mix aufgenommen, der House im Cut-up Stil, Garage, Levon Vincents Muskelspiele und Detroits feinsinnige Melancholie vereint. Was will man mehr!

John Daly, Krautrock-Schamane der House-Musik, hat vor kurzem mit “Sunburst”  – nach “Full Circle“, “Sea & Sky” und “First Water” –  seinen vierten Longplayer veröffentlicht. Eine Leistung, die man nicht genug würdigen kann – zumal der irische Produzent und DJ zu keiner Zeit Gefahr gelaufen ist, die gleichen, ausgetretenen Pfade noch einmal zu beschreiten. Für die Radio Show von Drumpoet – hierauf erscheint das Album “Sunburst” – hat er ausserdem einen Mix aufgenommen. Don’t miss!

Weiter geht’s mit Robert Ellerby alias Bobby Beige. Zusammen mit Baby Mammoth (Mark Blissenden und Andrew Burdall) mischte er 2004 einen Mix für die  Fabric-Reihe ab. Genauso lange ist Ellerby Resident des Garden Festivals in Kroatien. Auf dem Blog von Coyote Howl ist ein wunderschöner Mix zu finden, der Trainspotter genauso zufriedenstellen wird, wie all jene, die einfach nur gute Musik für eine abendliche Stunde suchen:

Bobby Beige – Mix for Is It Balearic?

Bei diesem Mix bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich ihn bereits hier verlinkt habe: Pional an den Decks für das Blog Sloth Boogie. Und wenn schon. Auf einen Mix, der mit “Stralau” von Icasol beginnt und in House von Tim Toh oder Mr. Fingers übergeht, kann und darf man auch ein zweites Mal hinweisen.

Ganz bestimmt noch nicht verlinkt, denn heute erst veröffentlicht: Der Bridges Mix auf Monday Edition, ganz frisch aufgenommen vom Blogbetreiber Gunther Heise persönlich. Trainspotter müssen sich noch ein wenig gedulden. Ganz gross!

Bridges Mix – Monday Edition Podcast #24 

Den Abschluss macht Bernard Fevre alias Black Devil Disco Club. In the mix für Feel My Bicep – unbestritten dem A und O der Dance Music-Blogosphäre.

Black Devil Disco Club – Exclusive Mix @ Feel My Bicep

ENGLISH (SHORT) VERSION:

re-start of my mixed up monday-series with a small selection of podcasts that i do not want to miss anymore: Baaz for teshno.com. Tama Sumo for Melbourne Deepcast, Pional for Sloth Boogie and a few others. Enjoy!

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