Lost Tracks (6)

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Eine weitere Ausgabe von Lost Tracks steht an. Vier neue Tracks / EP’s, ein Klassiker aus einer gar nicht allzu fernen Vergangenheit. Überfliegt man die Eckdaten Produzent, Plattentitel, Label, wird man feststellen, dass alle vier Stücke weder verloren gegangen noch unentdeckt geblieben sind. Nur mit dem letzten Track wird ein inzwischen weitgehend unbekanntes Fundstück serviert.

1. Studnitzky – Hauke (Remixes) – Best Works Recordings.

Jazz is the teacher. Das wussten unter anderem auch Moritz von Oswald, Thomas Fehlmann und Juan Atkins. Ebenso unter seine Fittiche genommen hat dieser geheimnisvolle, kaum greifbare Lehrmeister den in Berlin lebenden Musiker Sebastian Studnitzky. Der Jazz-Trompeter und Jazz-Pianist spielt(e) bereits an der Seite von Nils Landgren oder Rebekka Bakken, begleitete sie auf Touren und Festivals, ist Instrumentalist der Live-Band von Jazzanova, und zudem mit eigenen Kompositionen auf Tour (Studnitzky Trio).

Zum Jahresausklang erschien auf Best Works Recordings eine EP von Studnitzky unter dem Titel “Hauke“. Sie beinhaltet neben dem Original – ein Stück Straight-Ahead-Jazz mit geradlinigem Rhythmus, bei dem ein Schlag jedoch leicht hinkt – drei Remixe. Zum einen steuert der Ukrainer Vakula eine Neuabmischung bei. Er orientiert sich dabei am Grundmetrum des Originals, bemüht sich, den freigeistigen Charakter des Ausgangsmaterials weitgehend unverändert mit seinem Verständnis elektronischer (Club-)Musik in Einklang zu bringen. Martin Iveson alias Atjazz und Daniel Ramm a.k.a. Subfossil geht die Sache dagegen etwas direkter an, lassen Jazz und Club eine kongeniale Verbindung eingehen.

BWR009 – Studnitzky “Hauke EP” by bestworks

2. Joel Alter – Silence Is Golden – Bass Culture.

Joel Alter ist ein weiterer Produzent aus Schweden, der sich über die letzten beiden Jahre eine starke Fanbase erarbeitet hat. Unter dem Alias Jor-El noch auf DJ Hells International Deejay Gigolo Records unterwegs, setzte er zum Höhenflug mit der Liaison zum Label Room With A View ein. Mit “Silence Is Golden” hat er einen Gastauftritt bei Bass Culture Records, dem Label des Franzosen D’Julz. Ein musikalischer Crescendo-Lauf!

3. Italo Johnson – Italo Johnson 03.

Roh belassen, schnörkellos, energiegeladen. So präsentiert sich Italo Johnson in seiner dritten 12″. Auch hier betont der anonyme Produzent wiederum die technische, funktionale Seite der Clubmusik. Befreit von Pomp und Schwulst, lässt er die Hörer dem analogen Herz der Tracks beim Schlagen zuschauen. So wie’s scheint, derzeit jedoch “out of stock”. Mehr Infos unter Italo Johnson – Release 03.

4. Skudge – Phantom – Skudge004.

Weitere Platte aus Schweden. Skudge, die Vierte. Das Duo dringt mit seinen glühend heissen Tracks ins Herz und bringt mit seinen Veröffentlichungen die Seele des Techno zum Strahlen. Am Freitag, den 08. April 2011 im Rahmen einer Motoguzzi-Clubnacht in der Zukunft.

5. Klassiker: Mike Grant – Late Night – Modds & Grooves.

Mike Grant. Detroiter House- und Techno-Produzent, stilistisch nicht festlegbar auf eines der Genre. Er kann mit einer gehörigen Portion Soul auftreten, beherrscht die hypnotisch-melancholischen Klangsprachen und kann aber genauso gut auf’s Bassdrum-Pedal treten, zum Beispiel in seinem Remix für “Nature Of The Beast” von Black Noise (= Damon Lamar, Therapy, Mike Grant). Mike Grant ist auch Gründer und Betreiber mehrerer Label, darunter Moods & Grooves. Hierauf veröffentlichte er auch “Late Night“. Hierauf findet man Synthesizerflächen, deren Wärmestrahlung der Körper sofort aufnimmt. Man begegnet einfachen Drum-Arrangements, die unmittelbar Oberhand gewinnen über das Steuerungszentrum körperlicher Bewegungen. Und da ist dann noch der zarte Glockenklang des Vibraphons, der die sehnsuchtsvolle Stimmung der gesprochenen Vocals, das “Don’t make me wait”, unterstreicht. Gross!

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