Bristol, London, Berlin – das sind die drei Koordinaten, zwischen denen sich John Osborn, Guest Mixer dieser Woche, in persönlicher und musikalischer Hinsicht bewegt.
Mit der westenglischen Stadt Bristol verbindet ihn eine langjährige Freundschaft und Partnerschaft zu Julian Raymond Smith, den wir vornehmlich als DJ und Produzenten October kennen. Beide pflegten einen intensiven musikalischen Austausch, der sich für beide als sehr fruchtbar erwies. Aus dieser Beziehung entstand das von mir sehr geschätzte Label Tanstaafl Records. Aus der Taufe gehoben im Jahr 2011, debütierte Osborn mit der EP “Epoch 4” sogleich auch als Produzent. Auf “Epoch 4” vermengte er die Roughness der frühen Chicago-Ära mit der Urgewalt Bristol’scher Bässe und glänzte mit trockenen, voluminösen Kickdrums, brettharten Rimshots, Claps und einem Bass mit kraftvollem Biss, der zuhause Wände und Möbel, im Club die Bar und das Gemäuer zum vibrieren bringen kann.
London war gewissermassen die Keimzelle für die musikalische Entwicklung John Osborns. Geboren und aufgewachsen im ländlichen Umfeld der Themse-Metropole, sammelt er dort, auf den Veranstaltungen eines Steve Bicknell oder Andrew Weatherall, erste Cluberfahrungen und kommt in Berührung mit Techno und House. Liebe auf den ersten Schlag der Basstrommel, und so es auch klingen mag, aber: Nichts ist aufregender, nichts intensiver, nichts tiefgehender als die erste Liebe.
1999 verlässt Osborn die Stadt an Themse und macht Berlin zu seiner neuen Heimat. Dort arbeitet er – auch heute noch – als Designer, doch seine erste grosse intensive Liebe gibt er nicht auf. Schon bald bewegt er sich als DJ im Umfeld des Hotflush-Gründers Paul Rose alias Scuba, der 2008 mit seiner Veranstaltungsreihe Sub:stance die britische Bassmusik in den Veranstaltungskalender des Berghain fest integrierte. Osborn war und ist bei den Sub:stance-Nächten fest gesetzter DJ in der Panoramabar. Damit nicht genug. Es folgen feste Verpflichtungen bei Elie Eidelmanns JackOff-Partys, auf dem gleichnamigen Label veröffentlicht er in diesem Jahr die EP “Lord Of The Last Days“, und mit den Tanstaafl Nights unterhält er eine eigene Clubnacht, auf der Gäste wie DJ Qu, Keith Worthy, Patrice Scott, Iron Curtis oder Appleblim auflegen. Dieser, Appleblim, war es auch, der ihn mit den Sounds eines Juno 60 bei “Epoch 4” unterstützt hat.
Seit kurzer Zeit gehört er zur Künstlerfamilie von Grounded Theory, zu der auch ein Milton Bradley, Kenneth Christiansen oder Luke Hess zählen. Einen kleinen Einblick in seinen Musikkosmos gibt John Osborn in seinem Podcast für Keep-it-Deep, der Teil seines DJ-Sets ist, das er während der Sub:stance-Nacht am 19. Oktober 2012 in der Panoramabar gespielt hat.
PODCAST
ENGLISH SHORT VERSION
We kick off the last month of the year with a stellar and beyond any such parameters podcast by John Osborn, co-founder of Tanstaafl Records. The mix is a part of his set played at Panoramabar / Berlin in October.
Mehr im Web
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Grounded Theory: John Osborn
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Soundcloud: Tanstaafl Records
Twen.fm: Tanstaafl Signals
Little White Earbuds: Interview & Podcast: John Osborn & October
i-DJ: Interview & Podcast: John Osborn
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