Initiative Pro Tageins

Tageins, die legendäre Freiburger Montagsveranstaltung steht unter schwerem Beschuss. In der beschaulichen Breisgaumetropole hat sich seit einigen Jahren eine breite Front gebildet, die sich zum einen in der “Freiburger Initiative gegen Lärm und Zwangsbeschallung”, zum anderen in der Anwohnerinitiative am Alten Messplatz” organisiert und zusammengeschlossen haben. Ihr derzeit einziges Ziel ist, so jedenfalls scheint es mir, das Ende der Veranstaltung Tageins auf Mitternacht vorzuverlegen, wenn nicht gar ganz zu untersagen.

Sachlich argumentiert wird jedenfalls auf Seiten der Lärmgegner (so nenne ich sie der Einfachheit halber) schon länger nicht mehr, wie zuletzt der Leserbrief eines Herrn Günther Fiesser im Freiburger Wochenbericht gezeigt hat. Diesen Leserbrief habe ich u.a. im Forum der Freiburger Online- und Kommunikationsplattform Fudder zitiert (http://fudder.de/aktion/mitreden/forum/?view=single_thread&cat_uid=3&conf_uid=4&thread_uid=974). Dass sich jemand wie Günther Fiesser erlauben kann, wider besseren Wissens unwahre Tatsachen über die Betreiber des Waldsee zu verbreiten, zeigt doch sehr schön, über welch grossen Rückhalt so jemand in der (Freiburger) Gesellschaft verfügt. Dieser Leserbrief belegt auch wieder einmal aufs Beste die Geisteshaltung der Lärmgegner, denen es schon lange nicht mehr um Diskussion, Konsens und Ausgleich geht, sondern um die ausnahmslose Durchsetzung ihrer Positionen.

Nun erschien gestern Vormittag, wiederum auf Fudder, ein Artikel, dessen Grundanliegen vermutlich war, die unterschiedlichen Interessenlagen möglichst objektiv darzustellen.
Doch frage ich mich, warum dann nicht auch und gerade dem Veranstalter selbst die Möglichkeit gegeben wurde, sich zur Sache zu äussern? Dies ist nach meinem Dafürhalten der schwerwiegendste Mangel an diesem Artikel und trägt nicht unerheblich dazu bei, dass die Interessenlage sehr einseitig und zu Lasten der Betreiber des Waldsee und des Veranstalters dargestellt wird!
Warum werden in diesem Artikel die Betreiber des Waldsee als “Kneipiers” bezeichnet (und meiner Ansicht nach dadurch herabgewürdigt. Auch wenn die Zielgruppe von Fudder sich altersmässig zwischen 15 und 35 bewegt, sollte dies dennoch nicht zu einem möglichst flapsigen Sprachstil verleiten, um die Aufmerksamkeit / Erreichbarkeit bei den Lesern und die Coolness / Hipness der Plattform zu steigern) und nicht als Menschen, die sich seit Jahrzehnten unermüdlich für ein breitgefächertes kulturelles Angebot aus hochwertigen Jazz-, Rock-, Funk- oder Soulkonzerten, experimentellen Performances und eben auch Clubkultur einsetzen?
Warum wurde der Sachverhalt mit der Gaststättenerlaubnis, der Streit um die Würstchenbude, nur so kurz und meiner Meinung nach unzureichend dargestellt? Warum wurde dabei nicht kritisch angemerkt, dass nächtliches Grillen auf dem Gelände des Waldsee in den Jahren davor nie ein Diskussionsthema war, und dass der Betrieb der Würstchenbude aus heiterem Himmel, von heute auf morgen, untersagt wurde?
Und, und, und. Mag sein, dass ich, dieses Thema betreffend, ebenfalls etwas gereizt reagiere. Nicht zuletzt, weil das Waldsee für mich ein zweites Wohnzimmer, eine Art erweiterte Sozial- und Privatsphäre, geworden ist und ich Eingriffe in diese vehement abwehre. Anyway. Lest den Artikel selbst einmal durch, diskutiert dort oder hier, und wenn ihr eure Unterstützung für das Waldsee und für Tageins zum Ausdruck bringen wollt, tretet doch entweder auf Fudder oder auf Facebook der Gruppe “Initiative Pro Tageins” / “Initiative Pro Waldsee / Tageins” bei.

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