Guilty Pleasures mit… Dionne

Als Produzent hat sich Just von Ahlefeld alias Dionne einen Namen mit tiefgroovendem House gemacht. Als Discjockey hat der Hamburger, der am 10. Februar im Waldsee in Freiburg spielt, eine heimliche Leidenschaft. Welche das ist, erzählt er im Kurzinterview.

Was war deine erste musikalische Erinnerung?

Just: Als wirklich noch kleines Kind hat sich meistens mein älterer Bruder um mich gekümmert, der, schon pubertierend, eine beachtliche Schallplattensammlung besaß. Diese Sammlung bestand größtenteils aus dem Mainstream-Pop-Angebot, welches Anfang der Achziger zu haben war. Ich verbrachte Stunden nur damit, an die Zimmerdecke starrend, bei ihm auf dem Teppich zu liegen und seiner Musik zu lauschen. Was dort auf jeden Fall am meisten hervorstach war Kate Bush. Dieses leicht Irre und Verstörende in ihrem Gesang hat mich wirklich bewegt und sicher auf lange Zeit geprägt.

Was ist deine liebste Guilty Pleasure-Platte?

Just: Ich schätze das ist “Fotonovela” von Ivan, eine Italodisco-Nummer aus dem Jahre 1984.

Warum hast du dich für sie entschieden, was verbindest du mit ihr?

Just: Es gibt ja relativ viele Italo-Platten, die man immer auch ganz gut in House- oder sogar Techno-Sets mogeln kann, aber das Ivan-Stück ist halt diese eine Terz noch käsiger, so dass es einen dabei schon fast zum Fremdschämen zwingt. Auf der anderen Seite hat es dann aber doch diesen unglaublichen Minimalismus und die Funktionalität von House-Stücken.

Was passiert in dir, wenn du Guilty Pleasure-Platten vor Publikum auflegst?

Just: Das Besondere an “Fotonovela” ist glaube ich dieses “Instant-Sommer-Urlaub”-Gefühl, voller Pathos und Melancholie, die nicht nur bei mir, sondern schätzungsweise bei den meisten Leuten im Publikum einsetzt, wenn die Nummer läuft. Ein Grinsen ist da bei mir auf jeden Fall immer zu sehen.

Welche Platte hast du immer dabei, hast sie aber noch nie gespielt?

Just: Von dieser Platte gibt es in meiner Sammlung wirklich so viele, dass es total schwer ist, eine Bestimmte zu nennen. Als Plattenladen-Besitzer ist man ja jede Woche mit solch einer Flut von neuen Veröffentlichungen konfrontiert, dass die Auswahl einfach immer schwieriger wird. Eine Platte fällt mir aber doch ziemlich gut ein, die es schon seit Jahren unzählige Male in meine Tasche geschafft hat, aber nie auf den Turntable, und zwar Florence – “US Heritage”.  “The Vineyard” ist der Hit darauf, eine schön an frühe Detroit-Sounds angelehnte Techno-Nummer aus den Niederlanden. Ich schätze mal jetzt nach dem Interview werde ich in den Tiefen meiner Plattensammlung auf die Suche nach ihr gehen und sie dann endlich mal spielen.


ZUR PERSON: Just von Ahlefeld alias Dionne

Laid, Underground Quality, Running Back und Smallville Records: Just von Ahlefeld ist unter seinem Pseudonym Dionne als Einzelproduzent, zusammen mit Julius Steinhoff unter dem Namen Smallpeople, auf den Vorzeigelabel für tiefgroovenden House vertreten. Smallville Records, hat der Hamburger Discjockey und Produzent mit Jahrgang 1977 zusammen mit Julius Steinhoff und Peter Kersten alias Lawrence 2006 gegründet. Es ist hervorgegangen aus dem gleichnamigen Plattenladen auf St. Pauli.

Facebook: Dionne
Soundcloud: Dionne
Facebook: Smallville Records
Webseite: Smallville Records


Was: Down The Lake w/ Smallpeople alias Dionne & Julius Steinhoff
Wann: Freitag, 10. Februar 2017, 23 Uhr
Wo: Waldsee, Freiburg

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