Ernie – Countdown To Wake Up

Hätte man mir vor ein, eineinhalb Jahren das spanische Label Minuendo Recordings als eines mit unbedingt hörenswerten Veröffentlichungen empfohlen, ich hätte vermutlich zunächst die Augenbrauen zusammengezogen und die Stirn in mehrere Falten gelegt. Doch den Weg, den Labelgründer Ernesto Albacete a.k.a. Ernie Ende letzten Jahres eingeschlagen und in diesem Jahr beharrlich und mit Leidenschaft weiterverfolgt hat, begrüsse und schätze ich sehr. Seine Beiträge auf den EPs “The Deepfathers“, “Deep Wars” sowie “Grand Deep Auto“, alle erschienen auf Minuendo Recordings (http://www.discogs.com/Various-The-Deepfathers/release/1808488, http://www.discogs.com/Various-Deep-Wars/release/1726605, http://www.discogs.com/Various-Grand-Deep-Auto/release/1581166), und seine “Deeptical Tracks” auf Morris Audio Citysport Edition (http://www.discogs.com/Ernie-Deeptical-Tracks-EP/release/1801881) sind der House-Tradition nicht nur im Sinne einer schönen Worthülse verpflichtet, sondern sie sprechen eine schnörkellose musikalische Sprache voller Ausdruckskraft.

Countdown To Wake Up” heisst seine neueste 12″, die vor kurzem auf Ernie‘s own, Minuendo Recordings, in den Umlauf gebracht wurden. Den fünf darauf befindlichen Tracks gemeinsam ist ein sich langsamer, teils auf einem schiebenden, teils auf einem vorwärtstreibenden Housebeat beruhender Aufbau, der nicht wenig Aufschluss gibt über die Vorbilder: Patrice Scott, DJ Jus-Ed, Delano Smith, Rick Wade, und wie sie alle heissen.

Soul Of The Night” ist einer dieser Tracks, die mich von Anfang an zu begeistern vermögen. Was es letzten Endes ist, versuche ich regelmässig zu ergründen, doch vergeblich. Und irgendwie ist es immer dasselbe, das mich bei dieser Musik glücklich stimmt: eine mächtige, massive Kickdrum, winterwarme Orgelchords, leichte Synthie-Flächen, tiefliegender Bass. “Soul Of The Night” erscheint gleich anschliessend eine Überarbeitung durch den Madrilenen Ordell, der den Track, die Clap-Elemente betonend, die Orgel-Chords zurücknehmend, etwas stärker auf den Floor ausrichtet. “Waiting For An Angel” ist ein stark reduziertes, düster schleichendes Drumtool ohne wesentliche Instrumentierung. Mit “Rotary Body” und “Grazing The Eternity” beinhaltet die EP zwei federnde, kraftvolle, vorwärts drängende Tracks für alle, die es gerne auch mal etwas “schneller” und “härter” mögen.

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