Black Fan – I know — I am

Drei Stücke, Rave-Euphoria und ein Gruß an klassische Flöten-House-Stücke: Black Fan ist zurück auf Quintessentials.

Altes und Bewährtes neu erschließen – wahrscheinlich wird diese Formel nirgendwo so konsequent angewandt wie in der House Musik. Bassdrums mit starkem Punch, Basslines am unteren Rand des Frequenzspektrum, dazu ein paar Chords, Synth-Pads oder Rhodes-Loopes bilden das Grundgerüst. Entlang diesem lassen sich die musikalischen Themenwelten Chicago, Detroit oder New York veranschaulichen. Aber auch andere Werk- und Wirkstätten dieses Genres haben ihren Platz.

Black Fan macht das seit 2015 mit eigenen Veröffentlichungen auf Local Talk und Quintessentials. Eigentlich mischt der Produzent und Disc Jockey aus England schon viel länger mit. Auch wenn er aktuell weitgehend nur unter seinem Künstlernamen in Erscheinung tritt, streut er ganz schön Spuren zu seiner musikalischen Vergangenheit. Die führen unter anderem nach Bradford in der englischen Grafschaft West Yorkshire, unweit von Blackburn, Sheffield und Leeds.

Geschult in den Epizentren britischer Rave-Kultur der späten Achtziger und Neunziger Jahre, macht sich Black Fan auf seiner EP “I know — I am”, die auf Quintessentials erscheint, am klassischen House-Sound zu schaffen. Aus seinen Anfängen bewahrt hat er sich das Wissen, wie man mit Musik molekulare Kaskaden im Gehirn ausschütten, und damit Glücksgefühle auslösen kann. Der Titeltrack “I know I Am” zielt denn auch mit einem knochentrockenen Drum-Workout und Pads eines Vintage-Synthesizers direkt auf die Tanzfläche ab. Der kurze, chorale Ausruf, ein shout out for joy, unterstützt das Gefühl, beim Hören, beim Tanzen, aus sich herausgehen, heraustreten zu können. Ekstase.

Mit “Deep Rotation” beruhigt Black Fan die aufgekratzte Stimmung ein wenig, bevor er mit “Te2 (Blackburn Warehouse Mix”) noch einmal durchstartet. Auf diesem Stück darf als melodisches Element eine Flöte im Einklang mit den Kickdrums jauchzen. Sie grüßt von fern Klassiker eines Larry Heard, Marshall Jefferson, Roger Sanchez oder Wayne Gardiner. Alles namhafte Produzenten, die der House-Musik betörend schöne Flötenmelodien schenkten. Da kommt dann wieder die Formel ins Spiel: Altes und Bewährtes neu erschließen.


Soundcloud: Black Fan
Bandcamp: Quintessentials
Soundcloud: Quintessentials

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