Während Voom:Voom- und Fauna Flash-Kollege Roland Appel derzeit auf Poker Flat mit “Fleurs Du Mal” eine ausgesprochen Dancefloor-orientierte, will schreiben Rave-orientierte Seite an den Tag legt, hat sich Christian Prommer mit Jazzanova’s Alexander Barck zusammen getan, um ihren kreativen Ideen freien Lauf zu lassen. Nun steht ihr gemeinsam erarbeitetes Album mit dem Titel “Alex and The Grizzly” kurz vor seiner Veröffentlichung und man darf fürwahr gespannt sein, wie ihr weitreichender, nur schwer zu fassender musikalischer Geisteshorizont sich in Albumlänge entfaltet. Diesen haben sie über die Jahre hinweg beständig ausgeweitet – Alexander Barck ist nicht von ungefähr einer der gefragtesten Freistil-DJs -, beständig haben sie an ihren künstlerischen Fähigkeiten gearbeitet – Prommers Drumlessons Vol. 1 und Vol. 2 sowie seine Arbeit als Produzent behind the scenes für DJ Hell oder Roberto Di Gioia alias Marsmobil seien da als Beispiel genannt.
Nun also treffen Jahre, Jahrzehnte an Erfahrung, an sowohl intellektueller als auch im Clubkontext praktischer Auseinandersetzung mit Musik aufeinander, finden Eingang in eine Kooperation, deren (endgültiges) Ergebnis wir am 15. April 2011, dem anberaumten Erscheinungsdatum des Albums, aufgetischt bekommen. Was man von den beiden, Alexander Barck und Christian Prommer, erwarten kann (und darf), haben sie bereits im vergangenen Jahr mit “Pictures Of The Sea / Gladys Knight“, einer EP auf Permanent Vacation, gezeigt – zwei Disco / Deep House-Hybriden, die in subtropisch opulenten Klangfarben erstrahlen.
Tief im Mangrovensumpf von dub-beeinflusster Downbeat-Elektronika sind hingegen die House- und Disco-Säulen der beiden Produzenten auf “Lovin’” verankert. Mit dem Rauschen und Knistern im Hintergrund , den Gitarren- und Bläser-Einsprengseln, harmonischen Streicherflächen und einer kindlich-schüchtern gespielten Flötenmelodie zielen Barck und Prommer zunächst darauf ab, ein reines Stimmungsbild zu erschaffen. Geist und Seele sollen frei schweben, sich frei entfalten dürfen. Bei wem kommt da kein Gefühl von Entrücktsein auf? Doch bevor man in Folge dieser Seelenmassage vollends in eine Art Nirvana abgleitet, nimmt “Lovin'” eine Wendung. Ein pulsierender House-Beat sowie eine forsche Acid Synth-Line brechen die Stimmung. Alexander Barck und Christian Prommer ziehen das Tempo an, lösen einen gleichsam aus diesem Stadium der Kontemplation heraus und führen einen mit fester Hand zurück auf die Tanzfläche.
Dort, auf der Tanfzläche, ist die Heimat sowohl des Dub-Version von Lovin’ als auch des Remixes, den André Lodemann zu dieser 12″ beigesteuert hat. Beide Überarbeitungen gehen das Thema direkt an. Verschiedene Elemente sorgen für eine gleichmässige und unmittelbare Kraftübertragung, allen voran die ostinat marschierenden Bassfiguren, die rhythmische vielmehr jedoch die harmonische Phrasierung und dem pulsierenden 4/4-Beat mit seinen voluminösen Hi-Hat- und Snare Drum-Klängen.
English (short) version: Alexander Barck of Jazzanova fame, Christian Prommer (Drumlessons Vol. 1 & Vol. 2) and – as remix artist – André Lodemann (Best Works Records) team up to enchant their audience with warm and charming sounds centered around a deep house groove (“Dub” / “André Lodemann Remix”) whereas the original version is a creamy and decadent cocktail of dub-flavoured electronica and disco-tinged slow motion house. Best enjoyed during the heat of the summer!
Mehr im Web:
Prommer & Barck @ Facebook
Prommer & Barck
Christian Prommer @ MySpace
Christian Prommer @ Soundcloud
André Lodemann @ Facebook
André Lodemann @ MySpace
Best Works Records @ Facebook
Best Works Records @ MySpace