Argy – What Time Is It

Argyris Theofilis a.k.a Argy zählt mit GummiHz, Mr. Statik, Kreon, Lemos, Mihalis Safras, und wie sie alle heissen, zu einer Gruppe junger, weltgewandter griechischstämmiger DJs und Produzenten, die sich musikalisch irgendwo zwischen tooligem (Deep) House und reduziert groovendem, mitunter auch recht verklickertem Techno bewegen. Wegbereitend für ein gesteigertes Interesse an der griechischen Szene der elektronischen Clubmusik war dabei mit Sicherheit Argy‘s erstes Release, “Love Dose“, auf Pokerflat (http://www.discogs.com/Argy-Love-Dose/master/12570), das im Frühjahr / Sommer 2005 wohl auf keiner Tanzfläche gefehlt hat.

Diese 12″ sowie eine Reihe weiterer, ihr nachfolgender Veröffentlichungen verfehlten zwar keineswegs ihre Wirkung sowohl in den Clubs als auch auf den grossen Festivals, doch fand ich diese persönlich nur bedingt spannend. “What Time Is It”, erschienen auf These Days, http://www.discogs.com/Argy-What-Time-Is-It–Let-Me-Out-/release/2010660, ist mit Sicherheit ebenfalls keine Platte für die allerfernste Zeit, aber bis dato die erste Nummer des mittlerweile in London beheimateten griechischen DJs und Produzenten, die meinen Augenheber-Muskel zu einer Kontraktion veranlasste.

What Time Is It” erinnert mich von seiner Konzeption her sehr stark an das Klangmaterial, was in den Jahren 2006 / 2007 aus den Händen eines Kerri Chandler oder Dennis Ferrer in den Umlauf gebracht wurde. Synthesizerbestimmt ist die Melodie, die Beats gehen unmittelbar in die Beine. Als Paten könnten “The Promise” von Kerri Chandler mit der weichen Synthesizer-Melodie, vermutlich ein Moog-Synthesizer, und “Transitions” von Dennis Ferrer mit seinen prägnanten 808-Clapakzenten gestanden haben – nicht gerade die schlechtesten Vorbilder, auch wenn ich beide, “The Promise” und “Transitions” derzeit ein wenig satt habe. Aber dafür gibt’s ja Argy, der die Elemente neu zusammengewürfelt hat und ihnen zum Fortleben verhilft.

Auf “Let Me Out” arbeitet Argy mit dem Sänger Ditto zusammen, und wieder werde ich den Eindruck nicht los, dass sich der Wahl-Londoner hierbei an den Herren aus Newark / New Jersey und Brooklyn / New York orientiert. Modulationen warmer Stringflächen im Hintergrund verleihen “Let Me Out” eine melancholische Note, die den Gesang von Ditto perfekt unterstützt. Vielleicht wäre ich zu 100% damit zufrieden, wenn Argy hier mit einem etwas dumpferen (Sub-)Bass gearbeitet und das Tempo ein wenig gedrosselt hätte. Aber das ist Geschmackssache, und der Junge zeigt hier ungeahnte Qualitäten als Produzent, die er in den folgenden Jahren gerne ausbauen und vertiefen darf.

Mehr im Web:

http://www.myspace.com/argymusic
http://www.myspace.com/thesedaysrecords

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