Anto Vitale – Majico

Die Farbenpracht und Weite dieses Gemäldes ist wohl ohne gleichen in der Welt“. Mit diesen Worten beschreibt der deutsche Historiker und Schriftsteller Ferdinand Gregorovius (1821-1891) seinen Eindruck von einer Stadt, die gemeinhin mit einer märchenhaften Landschaft, dem Duft von Blüten und Zitronen, einem türkisblauen Meer und warmen Sonnenstrahlen in Verbindung gebracht wird. Diese Stadt und ihr mediterranes Flair besingt auch Pino Daniele, italienisches Jazz- und Blues-Exportgut par excellence in seinem Lied “Napule è mille culure” – Neapel hat tausend Farben. Diese romantische Mittelmeeratmosphäre spiegelt sich auch wieder in den Produktionen des aus Italien, aus Neapel stammenden jungen Musikers, Produzenten und DJs, Anto Vitale, dessen 12″-Vinyl aus dem vergangenen Jahr, Theorema Del Faya, eine Strahlkraft und Wärme vermittelt, die ihresgleichen sucht und von DJs wie Louie Vega (Masters At Work), Kevin Hedge (Blaze), oder Jihad Muhammad gechartet wurde.

Als “coloured, friendly, dreamy and sweet” bezeichnet Anto Vitale selbst seinen Stil, und auch seine neuesten 12″-Vinyl, “Majico“, veröffentlicht am 03. Juni 2008 auf dem grossen kalifornischen (Deep)House-Label Seasons Limited (SL 40), zeigt sich farbenfroh, freundlich, verträumt und süss. Auf Majico verschliesst sich auch Anto Vitale dem derzeit auszumachenden Trend nicht verschliessen, afrikanische Stammesgesänge als Hintergrund-Vocals sowie Perkussionsinstrumente zur Rhythmusgliederung einfliessen zu lassen. Doch wirken sie keineswegs künstlich und aufgesetzt, sondern harmonieren perfekt mit den Beats, der Bassline und der eingängigen Melodie. Auf der Flipside befindet sich ein Remix von Doruk Ozlen, ein mir bis zu diesem Zeitpunkt noch unbekannter Name, der die perkussiven Elemente etwas herausnimmt, dafür zusätzlich Streicher- und Synthesizer-Elemente hinzufügt, die Hintergrund-Vocals mit Delay-Effekten überarbeitet und Majico auf den ersten Blick etwas leichter verdaulich erscheinen lässt. Zudem gibt’s noch den Remix von Boddhi Satva. Dieser ist für Heads nun wirklich kein Unbekannter mehr, wird er doch als Vertreter des sogenannten Afro-Tech in einem Atemzug genannt mit Künstlern wie Osunlade oder Afefe Iku. Majico ist eine 12″-Vinyl, deren Klänge eine einzigartige Stimmung erzeugen können.
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