Alex Dallas & Kalabrese @ Root Down, Waldsee / Freiburg, Sa. 28. 03. 2009

Morgen ist es endlich wieder einmal soweit. Im Freiburger Waldsee steigt Rainer Trübys Root Down. Diesmal werden mit ihm zwei illustre Persönlichkeiten aus dem Züricher Nachtleben an den Plattentellern stehen, Kalabrese (Stattmusik) und Alex Dallas (Drumpoet Community). Wer Alex Dallas ist und welche Sounds euch morgen erwarten, erfahrt ihr im folgenden Interview:

I Hallo Alex, freut mich, dass Du Dir Zeit für ein kurzes Interview genommen hast. Du bist DJ, Labelmanager, Gründer und Mitinhaber eines Züricher Clubs. Da ist die Zeit ziemlich stressig für Dich, oder? Wie bekommst Du das alles auf die Reihe?

Die Musik ist mein Motor und treibt mich immer wieder euphorisch weiter.

II Gemeinsam mit Ron Shiller hast Du vor etwas mehr als zwei Jahren das Label „Drumpoet Community“ aus der Taufe gehoben. Was hat Dich dazu bewegt? Hast Du Dir damit einen Traum verwirklicht?

Ich habe ja Ende der 90er schon das Label Straight Ahead betrieben insofern habe ich mir diesen Traum schon vor Drumpoet erfüllt. Der Vorteil bei Drumpoet ist, dass wir mit Compost einen sehr guten Partner haben der uns von jeglichen Back-Office Geschichten befreit. Das ist eine grossartige Situation, denn wir dürfen uns ausschliesslich mit dem kreativen Part der Labelarbeit befassen.

III Inzwischen steht die 22. Platte vor ihrer Veröffentlichung. Lässt sich eine Bilanz ziehen? Was ist das Rezept für eine derart erfolgreiche Arbeit?

Wir suchen Künstler die mit einem sehr persönlichen Approach Musik machen und veröffentlichen nur was uns gefällt. Ich versuche mich auch immer vor Hypes in Acht zu nehmen und mich darauf zu konzentrieren was sich für mich wirklich auch bewährt hat.

IV Eine Erfolgsgeschichte ist auch Dein Club, die „Zukunft“. Mit Bookings eines Moodymann, Redshape oder demnächst Keith Worthy trefft ihr den Nerv der Zeit und seid dennoch nicht Mainstream. Wie gelingt diese Gratwanderung?

Passion, Kompromisslosigkeit und eine Vision. Unser Ziel war und ist es nach wie vor eine Musik-Institution für Zürich zu schaffen, die auch fernab vom Mainstream genügend Anklang findet um zu bestehen. Nach 3,5 Jahren sind wir selber überrascht dass der Club immer noch jedes Wochenende rappelvoll ist. Die Zukunft beweist, dass Herzblut immer noch das beste Rezept ist.

V In der „Zukunft“ finden zudem auch Konzerte statt mit Bands und Einzelkünstlern aus den Bereichen Indie / Alternative, Rock, Folk oder Disco. Was sind die Beweggründe für dieses Konzept? Holt ihr euch eure persönlichen Lieblinge ins Haus?

Wir machen alle 6 worauf wir persönlich stehen. Einer meiner Partner ist ein klassischer Konzert-Veranstalter und kümmert sich leidenschaftlich um die Konzerte.

VI Kommen wir zu „The Lost Men“. Zusammen mit Alex Gustafson und Bernd Kunz veröffentlichst Du unter diesem Pseudonym eigenes Klangmaterial unter dem grossen Dach „House“. Lassen sich andere Parameter ausmachen, die Dich und Deine Produktionspartner verbindet?

Wir sind musikalisch sehr offen gegenüber Musik, unser gemeinsamer Nenner ist aber sicherlich die Freude an der Kombination. Musik, die nicht klar kategorisierbar ist.

VII Seit nahezu zwei Jahrzehnten stehst Du in unermüdlichem Einsatz auch an den Plattentellern. Hast Du eine kuriose Begebenheit zu erzählen?

Da gibt es Viele aber ich denke, dass ich die lieber für mich behalte.

VIII Ein DJ ist während seiner Arbeit immer dicht umlagert. Von Feiernden, Musiknerds und Groupies. Hin und wieder kommt auch jemand, der sich im Verlauf einer Clubnacht einen Song wünscht. Welches war bisher der aussergewöhnlichste Titelwunsch, mit dem Du fertig werden musstest?

Ich gehe in der Regel gar nicht drauf ein, meistens passiert es mir dass die Leute sich härtere Sachen wünschen und ungeduldig werden.

XI Gleich hast Du’s überstanden. Zum Cooldown noch folgende Fragen:

FZC oder GC? Ganz klar FCZ!
Wädli oder Gschnetzlets? Züri-Gschnätzlets
Blauburgunder oder Hirnibräu? Blauburgunder

Alex, vielen Dank für das Gespräch und toi toi toi für morgen Abend. Und hier noch die aktuellen Top Ten aus Alex Dallas‘ Plattenkoffer:

1. John Daly – This is a lonely beat (Drumpoet)
2. Harmonic 313 ft. Steve Spacek – Falling Away (Warp)
3. Luke Hess – Dub for Love EP (Modelisme)
4. DOP – The Genious of the Crowd (Supplement Facts)
5. Mrs. Qeada – Orc Borg (Harmönia)
6. Season & Sygaire – Inner Navigation (Reincarnation)
7. Willie Graff & Tucillo – YeahYeahYeah (Brother’s Vibe Rmx) (Freerange)
8. AFMB – Joy & Pain (CDR)
9. Moodymann – Anotha Black Sunday (KDJ)
10. Manuel Tur – Will be mine “Arto Mwambe Rmx” (Freerange)

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