Lagos und New York – Antipoden oder Städte im Geiste? Auf den ersten Blick scheint es doch so, dass, bildhaft gesprochen, beide Millionenstädte ihre Füße gegeneinander kehren und sie mitnichten etwas Gemeinsames teilen. Auf den zweiten Blick ist es die Musikgeschichte, die sie Kameraden werden lässt: die Disco-Ära.
Hypnotische Gitarrenlinien, rohe Funk-Slapbässe, auf den Punkt gespielt, und Drums im treibenden Disco-Groove, dazu mal Bläserarrangements oder wimmernde Moog-Synthesizer: All das findet man auf unzähligen Vinylveröffentlichungen, erschienen in den Siebziger- und Achtzigerjahren in Westafrika, allen voran in Lagos.
Verschachtelte Rhythmen, kantige Bässe und scharfe Instrumentals zeichneten auch “Tummy Tummy”, einen der ersten Tracks des Produzentenduos Dirk Leyers und Nomad, das sind Africaine 808, aus. Diesen Stil behalten sie auch auf ihrem zweiten Release, der EP “Lagos New York / Zombie Jamboree” bei. Sie erscheint dieser Tage auf Golf Channel Recordings, dem Plattenlabel des New Yorkers Phil South.
Auf “Lagos New York” zielen sie direkt auf das Disco-Erbe beider Städte ab. Ein Track in epischer Länge, der jedoch alles andere als käsig-verkitscht klingt. Der kräftige Bass fließt ruhig und wärmt das Stück – wie die Sonne an einem Frühlingstag die Erde erwärmt. Dazu gesellen sich – ganz unaufdringlich – quirlig perlende Synthesizer und afrokaribische Percussions. Direkter gehen Leyers und Nomad auf “Zombie Jamboree” zur Sache. Mit den Kickdrum-Pattern machen sie ihrem Namen alle Ehre, entstammen diese doch einem 808-Workout. Ein Abheber. Für den Dancefloor.
Weiterführende Links:
Soundcloud: Africaine808
Facebook: Africaine808
Webseite: Vulkandance
Facebook: Golf Channel Recordings
Webseite: Golf Channel Recordings