Carsten Jost zählt für mich im Bereich der elektronischen (Club-)Musik zu den auch heute (immer) noch weitgehend unterschätzten Künstlern, auch wenn er schon vor Jahren mit seinem Schaffenswerk die (erste) Aufmerksamkeitsschwelle überwunden und damit in eine (nicht nur) mediale Öffentlichkeit getreten ist. Ein Blick zurück auf das abgeschlossene, hinter uns liegende Jahrzehnt, ein kurzer Blick auf die Liste seiner Veröffentlichungen bestätigt dies und lässt den Schluss zu, dass der (Club-)Musikzirkus um einen wichtigen kulturellen Aspekt ärmer und einseitiger wäre, gäbe es Carsten Jost und seine Werke nicht.
Fruchtbarste musikalische Keimzelle für seine Musik ist “Tha D”, auch wenn nur imaginär. Weitere wesentliche Stationen sind die Gründung des Labels Dial Records gemeinsam mit Peter Kersten alias Lawrence, die Veröffentlichung seines Künstler-Albums “You Don’t Need A Weatherman To Know Which Way The Wind Blows“; mehrere EPs auf Sender Records, Dial Records oder Ladomat, von denen mir insbesondere sein Remix für Lawrence’ “Swap” sowie seine Gemeinschaftsproduktion mit Carsten Klemann, “CC01 (Detroit)” in bester Erinnerung geblieben sind.
Seit einiger Zeit lebt er in Tel Aviv / Israel, doch anlässlich der Feiern zum zehnjährigen Bestehen des Labels Dial wird man ihm beim Auflegen mehrmals über die Schulter blicken können, u.a. am Samstag, den 20. März 2010 (Dial Allnighter @ Berghain – Panoramabar / Berlin), am Samstag, den 16. April 2010 (Dial Allnighter @ Papierfabrik / Köln) sowie am Samstag, den 15. Mai 2010 (Dial Allnighter @ Übel & Gefährlich / Hamburg).
Seit einigen Tagen zirkuliert ein Mix(tape) von ihm im Netz, soweit ich mich erinnern kann, ist es der erste, und zwar unter dem Titel “In Love With Mix“. Aller Voraussicht handelt es sich dabei um einen Mitschnitt des Promo-Mixes, den er für seine gleichnamige Booking-Agentur (In Love With) eingespielt hat. Anyway. Dieser läuft bei mir schon seit Tagen – etwas übertrieben formuliert – in einer Endlosschleife und gibt nach meinem Dafürhalten in der Sprache der Musik genau das wieder, was in in Carsten Josts griffig formulierter Kurzbiographie für seine Booking-Agentur folgendermassen zum Ausdruck gebracht wird: “Carsten Jost´s DJ sets are those kind of moments, where melancholy and exuberance meet in the tightest of spaces.“
More of this, please!
Mehr im Web:
Carsten Jost – In Love With Mix
Carsten Jost @ MySpace
Dial – 2010
Dial Records @ MySpace
English (short) version: I only can write: download and listen to the “In Love With Mix” that was compiled and recorded by Dial Records (Co-)Founder Carsten Jost. He truly is one of those (not critically) pretty underrated artists but also one of those with a high level of musical understanding, be it house, be it techno, be it all kinds of (not only) electronic (club) music. He is showcasing his selector and dj skills in a mixtape he recently recorded for his booking agency “In Love With”. Worth to check, as he is creating an atmosphere of pure bliss.
Vielen Dank für den Hinweis.. Carsten Jost Mixe sind sehr rar und ein guter Einstieg für Dial Allnighter heute Abend im Robert Johnson. Leider ohne Carsten Jost, dafür aber nächste Woche in Berlin. Freue ich mich schon die ganze Zeit darauf und da kommt dieser Mix hier gerade richtig. Er lebt jetzt wieder in Berlin, was wohl bedeutet, dass man ihn hier wieder öfters live erleben kann. Ich mag seine Musik und DJ-Sets sehr. Mein favorite ist aber noch immer das Betalounge Set von Carsten Jost und Lawrence aus dem Jahr 1999. Wenn Du das noch nicht kennst, solltest Du das auf jeden Fall anhören!
ganz vergessen.. Mehr im Web: Dial hat ne neue tolle Website anlässlich 2010:
http://www.dial-rec.de/
@ boris: vielen dank für den hinweis, was den lebensmittelpunkt von carsten jost betrifft. die information bezüglich tel aviv entnahm ich der website der booking agentur bzw. seines myspace-accounts. viel spass dir beim dial allnighter, wäre gerne dabei, sitze aber derzeit – gezwungenermassen – im südwesten der republik fest. sucks!