“Phantom“. So lautet der Titel des Debütalbums, welches das schwedische Produzenten-Duo Skudge 2011 auf seinem eigenen, gleichnamigen Label veröffentlicht hat. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Skudge lange Zeit die mit dem Kavernentechno. Skudge waren anonyme Maschinenversteher, die ihren geräten düster pumpende Basslines entlockten und Drums, die stolperten, rumpelten, krachten. In ihrer Musik traf der loopverliebte, steinharte Techno der schwedischen Schule auf die schroffe, aber organische Struktur Detroiter Klangarchitektur.
Mit Erscheinen des Albums legten die einst mysteriösen, weil persönlich nicht greifbaren Musiker ihre phantomischen Eigenschaften ab. Skudge, das waren Gustaf Wallnerstrom und Elias Landberg aus Stockholm. Letztgenannter arbeitete schon vor den goldenen Skudge-Zeiten alleine oder zusammen mit Freunden an eigener Musik, ob mit Johan Fotmeijer als Chordian, mit diesem und Anders Jacobson als Bentobox oder alleine unter dem Pseudonym Splice.
Im Herbst 2013 tritt Elias Landberg auch als Kel auf und veröffentlicht mit der Irritant EP drei Stücke auf Tanstaafl Planets, dem Sublabel von Tanstaafl Records. Der Sound dieser Platte ruft bei mir Bilder einer grauen, düsteren, von Maschinen beherrschten Welt hervor. Landberg bleibt also seiner Musik-Sprache treu. “Irritant”, den Titeltrack, beherrschen dunkle, trockene Kickdrum-Hits. Über der basserfüllten Dunkelheit lässt er sphärische Klänge entstehen, aus denen sich langsam eine zarte Melodielinie erhebt und aufwärts schwebt.
Bei “Mks” und “Traces” vermisst man hingegen solch feine Klangsphären. Auf diesen Stücken betont Landberg stärker den Groove. Sind es bei “Mks” Chorts und Stabs als charakteristische Elemente, drechselt er auf “Traces” eine wunderschöne Acid-Bassline aus seinen Maschinen.
Auch gut: GW – EP 1, erschienen im April diesen Jahres auf Färden Records. GW, das ist ganz leicht zu erraten, ist das Solo-Projekt von Landbergs Skudge-Partner Gustaf Wallnerstrom.
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Soundcloud: Tanstaafl Records