Samuel André Madsen – Moodsy

Der Begriff DJs Dj beschreibt Disc Jockeys, deren Sets so ausgewählt sind, dass sie damit sogar den hohen Ansprüchen ebenfalls für ihre Selektion bekannter DJs genügen. Dazu zählt beispielsweise der Züricher Lexx. Das in Berlin beheimatete Label n-s-y-d-e ist in Analogie dazu ein label owner’s label. Denn die Veröffentlichungen auf n-s-y-d-e werden meines Erachtens auch den höchsten Ansprüchen eines auf Qualität ausgerichteten Labelbetreibers gerecht.

Seit der in Berlin ansässige DJ Richard Zepezauer mit seiner eigenen Plattform n-s-y-d-e an den Start gegangen ist, erschienen darauf nur Killerplatten. Ausnahmslos. Ob “Why Try” von Daso – meines Erachtens gehört dieser Track zu den stärksten, die Daso bis dato veröffentlicht hat, “Liaisons / Port” von Kevin Reynolds oder Imugem Orihasam mit “Gleam From Distant Gate” – jede Platte war eigenwillig, spannend und schloss nicht nahtlos am Sound des Vorgängers an.

Im Herbst 2012 tritt mit Samuel André Madsen ein vergleichsweise junger und unbekannter Produzent aus Copenhagen an, die Qualitätsgeschichte des Labels fortzuschreiben. 2011debütierte Madsen mit der EP “Love Like This” auf Tartelet Records, das für seinen experimentellen Freiraum im Koordinatensystem von House, Elektronika, Techno und Pop bekannt ist. Auch Brandt Brauer Frick oder Kenton Slash Demon haben hier eine Heimat gefunden. Noch immer grossartig: Kenton Slash Demons Schwarzschild Solutions-Trilogie mit Remixen von Portable, Axel Boman und Runaway.

Wieder zurück zu Madsen und n-s-y-d-e. Ganz so losgelöst von allen Formvorgaben der klassischen House- und Techno-Musik geht der dänische Produzent hier nicht zu Werke. Ausgangsbasis seines Schaffens ist ein rund laufender Rhythmus, der dem Viervierteltakt treu bleibt. “Moodsy” hat er mit zupackenden Beats und einem monotonen, organisch fliessenden Bass ausgestattet. Der ruhige, spirituelle Funk-Groove und die sphärischen Synth-Flächen mit sanft wogenden Harmonien stünde auch der Neuen Detroiter Schule, wie sie auf Label wie beispielsweise Aesthetic Audio oder Sistrum gefördert wird, sehr gut. Repetitiv und hypnotisch bleibt Madsen auch auf “Nordwest Cave“. Er verzichtet auf grosse Explosionen, überrascht vielmehr mit feinen Effekten und lädt ein, sich stundenlang durch die Nacht treiben zu lassen. Edit Piafra und Iron Curtis verlieren als Achterbahn D’Amour das Sphärische nie ganz aus den Augen. Doch ihr Remix streift die Introvertiertheit des Tracks ab. Aufgedreht, redselig und hektisch zwitschern die Acid-Elemente über einem nicht weniger stürmisch auftretenden Bass. Und am Schluss Ekstase!

ENGLISH SHORT VERSION

n-s-y-d-e is a label owner’s label. To me, this means that every label owner, even those who release the highest quality music, would love to have released at least one of those four records. “Moodsy” is the fourth installment on which Danish producer Samuel André Madsen takes you deep inside his world of tight punchy house grooves, dark basslines and layers of ethereal synthesizers. On the flip you’ll find a remix of Achterbahn D’Amour (Edit Piafra and Iron Curtis) chopping thins up, enabling a harder groove with a strong accent on the Windy City.

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