Schlicht. Einfach. Elegant. So klingen die Stücke auf “Gravity Hill”. Mit dieser EP hat Lawrence einen musikalischen Zen-Garten angelegt.
Die EP “Gravity Hill” von Lawrence ist Anfang März erschienen. Mit ihren vier Stücken hat er einen musikalischen Zen-Garten auf Smallville Records angelegt. Der Vergleich mit einem japanischen Garten ist gar nicht so weit hergeholt. Vor einigen Jahren hat der Hamburger Discjockey und Produzent in einem Interview für das Magazin Tokion ausführlich über den Einfluss japanischer Kultur auf seine Arbeit gesprochen. Dass das Album “Birds On The Playground”, 2021 auf Mule Musiq erschienen, eine Hommage an Stil und Atmosphäre der Tokioter Bar Studio Mule sei, erfährt man in dem Interview. Und dass er, Lawrence, sich mit der japanischen Gartenkultur beschäftigt habe.
In einem japanischen Garten hat jedes Element seine Bedeutung. Gewässer und Berge, als Teiche und gestaltete Hügel dargestellt, haben einen hohen Stellenwert – und wie tiefe Teiche ruhen die Stücke. Synthesizerflächen vermitteln ein Gefühl von Weite. Schwere Kickdrum-Pattern stehen ihnen gegenüber. Filigrane Melodien kontrastieren mit klangkräftigen Elementen, schneidend scharfen Snares etwa. Lawrence schafft damit eine Balance zwischen urgewaltiger Kraft und Zerbrechlichkeit, ebenfalls ein Gestaltungsmerkmal japanischer Gärten.
Weitere Gegensatzpaare finden sich in den Stücken. Auf “Beaver” etwa, das mit dunklen Subbassfiguren beginnt. Weiche Synthesizer-Pads erklingen, die die Dunkelheit des Grooves wie Lichtreflexe ab und an erhellen. Ein im Synthesizer-Nebel verhallendes Klavier auf “Gravity Hill”, dem Titelstück, schwebt über einem gravitätisch schreitenden Bass. Ruhe und Harmonie strahlt dieses Stück aus. Lawrence zeigt damit, dass sich Zen auch auf einen Club übertragen lässt, einem Ort, der vielen zur Erholung und Zerstreuung dient. Auch das ist eine Eigenschaft eines Gartens.
Bandcamp: Lawrence
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