Mixed up thursday: Disco, House, Techno

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Freiburg schliesst auf. Nicht im DFB-Pokal, noch nicht in der Bundesliga. Im ersten Wettbewerb schied der Sportclub sehr unglücklich gegen Bayer 04 Leverkusen aus. In der 14. Meisterschaftsrunde gegen Borussia Mönchengladbach verlor der Sportclub 0:1.

Freiburg schliesst jedoch auf in die Riege der Städte, in denen ein “Tatort” gedreht wird. Der SWR spricht von einem sogenannten “Event-Tatort”, einem Einmal-Tatort, und hat dafür Heike Makatsch angefragt, die Rolle der Kommissarin zu übernehmen. Außerdem habe die Rundfunkanstalt mehrere namhafte Produzenten aus Baden-Württemberg gebeten, ein Konzept für einen Freiburger “Tatort” auszuarbeiten. So jedenfalls sagte es die SWR-Fernsehfilmchefin Martina Zöllner gegenüber badische-zeitung.de.

Da ich kein Filmproduzent bin, konnte ich vom SWR gar nicht angefragt werden, Ideen für ein Freiburger “Tatort”-Konzept einzureichen. Bei dieser Krimi-Serie verhält es sich jedoch genauso wie im Fussball: Jeder Zuschauer ist der bessere Trainer und Schiedsrichter, jeder Zuschauer ist der bessere Drehbuchautor und Regisseur. Deshalb an dieser Stelle mein unverbindlicher, ab jetzt urheberrechtlich geschützter Vorschlag: 

Der stellvertretende Vorsitzende des Lokalvereins Innenstadt wird an einem Samstagmorgen von zwei Jungs leblos auf dem Augustinerplatz angetroffen. Neben ihm sitzt der stadtbekannte Bierverkäufer Pischko. Er hat eine Platzwunde am Hintekopf und ist sichtlich verwirrt. Weder auf der Wache noch zuhause bei Freunden redet er ein Wort. Was hat er beobachtet? Und warum ist er verletzt?

Die Kommissarin und ihr Assistent ermitteln zunächst ohne konkrete Anhaltspunkte. Sie finden jede Menge Spuren, die sie mal in den Stadtteil Vauban führen, an den Tisch von Menschen, die sich der Grundlagen ihrer Öko-Utopie beraubt sehen. Dann wieder führen sie die Spuren in das Umfeld der KTS, schließlich in eines der Studentenverbindungshäuser auf dem Lorettoberg und ins Rathaus.

Kurz angerissen werden ausserdem das Milieu der Ultra-Fan-Bewegung des SC Freiburg und ihre Position gegenüber Bengalos im Stadion; Händler und Marktbeschicker vom Münstermarkt; die Sterne-Gastro-Szene – Komissarin Makatsch hat eine Affäre mit ihrem Assistenten, der sie zuvor zu einem Dinner in Merkle’s Rebstock nach Endingen am Kaiserstuhl eingeladen hat.

Ebenfalls angesprochen wird muss die Wohnungsproblematik. Ein schmieriger Immobilienmakler und ein Investor tauche auf. Hatte der stellvertretende Vorsitzende des Lokalvereins Innenstadt ihr Kaufangebot ausgeschlagen? Wenn möglich müsste in diesen Neunzig Minuten auch noch Platz sein für die Diskussionen um einen Stadion-Neubau. Auch der Sea of Love-Gründer sollte einen minutenlangen Auftritt bekommen, vielleicht sogar Cameo.

Dann jedoch die Wendung: Kommissarin Makatsch surft ein wenig Internet, blättert sich durch ein bekanntes Freiburger Online-Magazin. In einem Artikel zum Thema Lärmproblematik fällt ihr ein Bild auf. Darauf zu sehen: der stellvertretende Vorsitzende des Lokalvereins Innenstadt und ein fein gekleideter Senior, der weit in den Achtzigern zu sein scheint.

Kommissarin Makatsch macht diesen Senior ausfindig. Er lebt in einer Villa im Holbein-Viertel, ist Anfang Neunzig, Altnazi und brachte den stellvertretenden Vorsitzenden des Lokalvereins Innenstadt während eines Streits über die Höhe einer Rechnung um. Kurzer, gezielter Schlag an die Schläfe – mit dem Silberknauf des Spazierstocks. “Es wurden schon Menschen aus geringerem Grund getötet”, sagt der Täter.

Schlussszene: eine Holzbank an der Sonnhalde, Kommissarin Makatsch blickt in die Weite der Rheinebene. Sie dreht sich eine Zigarette. Die Sonne senkt sich gerade über den Kaierstuhl. Irgendwo dahinten muss Endingen liegen, der Ort, an dem sie mit ihrem Assistenten essen war. Sie holt ihr Smartphone raus und wählt die Nummer des Assistenten.



I Øyvind Morken – Roof FM Mix #67. Tastemaker Bjørn Schaeffner von roof.fm hat mit Øyvind Morken einen der Residents des Osloer Clubs Jaeger zu Gast. Im August diesen Jahres veröffentlichte er seine erste 12″, “Kakemonsteret“. Sie erschien auf Prins Thomas’ Label Full Pupp, der Morken als “ultimate O-town DJ” bezeichnet. Auf Thomas, ebenfalls ein Tastemaker vor dem Herrn, ist in der Regel immer Verlass. Wenn zwei Tastemaker von einem Disc Jockey überzeugt sind, kann, muss der Mix nur gut sein.



II Moon B – Mind Over Matter Podcast 020. Wes Gray, das ist Moon B, kommt aus Atlanta und veröffentlicht seit etwa zwei Jahren auf dem Label Peoples Potential Unlimitied. Er hat eine Vorliebe für LoFi-Synthesizer und Drums, mag Funk und Soul genauso wie knochentrockenen Rumpel-House und -Techno von den Produzenten aus dem L.I.E.S.-Umfeld.

III Deep Space Orchestra – Louche Podcast #117. Ob Podcast, Remix oder eigenständige Tracks: Ich bin Fan von Chris Barker und Simon Murray alias Deep Space Orchestra.


IV Amir Alexander – Arma Podcast #106. Der Chicagoer Amir Alexander hat sich mit Platten auf Argot, Machining Dreams und Vanguard Sound sowie mit einem unglaublich starken Boiler Room-Set in mein Herz gespielt. Dieser Tage erscheint mit “Don’t Go” eine neue Platte von ihm auf Secret Sundaze.


V Juergen Junker – 1975 – 1978. Juergen Junker und seine Veröffentlichungen auf Neurhythmics – c’est la classe. Auch als Disc Jockey eine Bank. Lehrstunden in Sachen Disco, Soul, Funk, und so weiter finden sich auf seiner Soundcloud. Teach yourself well.

Juergen Junker – 1976
Juergen Junker – 1977
Juergen Junker – 1978

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