Woher nimmt Baaz nur diese seelentiefe Ruhe und woraus schöpft er die Stabilität und entspannte Kraft, mit der er von EP zu EP tiefer vordringt zum Urgrund wahrer House-Musik, dem Groove? Wenn man einen seiner Tracks anspielt, möchte man zu gerne erfahren, bei welchem Zen-Meister er in die Lehre geht und sich unterweisen lässt in der Kunst des Produzierens, um einen Musik zu erzeugen, die folgende Charakteristika aufweist: Eine hohe Stabilität in der Bewegung der Beat-Pattern – die Bassdrums laufen geradlinig und harmonisch -, und Bassdrums, die über eine Kraft verfügen, die aus dem Zentrum ihres Selbst kommt. Ob auf Sthlmaudio Recordings – “You And Some EP” – oder Quintessentials – “Pass It On“, immer ermöglicht der House-Sound eines Baaz, Körper, Seele und Geist in ein Gleichgewicht zu bringen und eins zu werden mit nicht weniger als dem Universum.
Für das Jahr 2012 hat sich der (Wahl-)Berliner DJ und Produzent einiges vorgenommen: Noch im Frühjahr wird er mit “Office” sein eigenes Label an den Start bringen. Zwei EPs mit eigenen Stücken sind dafür bereits in Planung. Ausserdem stehen Remixe für Roundabout Sounds und Mateo & Matos an. Und was der Herbst bringen wird? Vielleicht ein Album?
Anyway. Jetzt kommt erst einmal seine 12″ auf Slices Of Life, dem kleinen Label von Barbara Preisinger, das 2009 mit zwei Tracks von (Stefan) Betke, “The Road / Loose and Blowsy Plumage“, sein erstes Release gefeiert hat. Mit seinen drei Stücken, “Jeally”, “Judy’s Bass” und “Carbon Hair” bringt sich Baaz hervorragend ein in das Kraftfeld des Labels, das die Vektoren Dub Techno und Deep House aufspannen. Auf “Jeally” spielt er mit sonnenwarmen Stimmungen und glücklichen Atmosphären. Dafür sorgen der perkussive, zurückhaltende Rhythmus und die federleicht schwebenden Synthesizer-Pads. A propos Percussion: Baaz beweist hier eine so zarte Feinfühligkeit, dass man in seinen Produzentenhänden auch die jüngere Schwester gut aufgehoben wüsste. Mit “Judy’s Bass” berührt er nicht mehr, aber auch nicht weniger als meinen Herzensgroove. Es ist einer dieser Tracks, der – wenn es nach mir ginge – auch die ganze Nacht als Endlosschleife laufen könnte. Bass, Kickdrum und Synthesizer fügt er zu einem so unangestrengt treibenden Gefüge zusammen, man möchte sofort auf die Tanzfläche gehen, die Augen schliessen und sich treiben lassen. Bleibt noch “Carbon Hair”. Dieser Track besitzt ein drängendes, forderndes Timbre, denn Baaz weiss, wie man eine Bassdrum mit knackigem Punch erzeugt. Diese paart er mit dubschweren Chords und scharfen. sizzle-artigen Hi-Hats, was dem ganzen ein wenig Warehouse-Atmosphäre verleiht. Und dennoch bleibt der Track ruhig und geradlinig. Daher gilt auch hier: Deep, deeper, Baaz!
English (short) version: Berlin-based producer Baaz starts his year 2012 with an EP on Slices Of Life, which will be the kick-off to a series of releases on his own, new-founded imprint “Office”, and others. Three tracks that are best described as “deep, deeper, Baaz”!
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