October – Empires E.P.

October zum Ersten, October zum Zweiten, und nun zum Dritten. Innerhalb kurzer Zeit – was sind schon sechs Monate – bespreche ich die dritte 12″ von Julian Smith. Langweile ich euch damit? Ich hoffe nicht. Denn die Musik des Produzenten und DJs aus Bristol, die er gegenwärtig veröffentlicht, ist alles andere als langweilig. “Sticky Fingers / Left Out“, “String Theory” und nun “Empires E.P.” gehören meines Erachtens zu den Must-Have-Stücken eines jeden, der sich auf der Tanzfläche von Jack an der Hand genommen und durch House, Techno und Dubstep führen lassen möchte. Denn aus diesen drei Flüssen wird das lebendig sprudelnde Genre-Bassin gefüllt, aus dem Smith seine Kraft für lebendige Tracks schöpft.

Mit seiner neuesten Zwölfzoll-Scheibe erscheint ein Ausschnitt seiner aktuellen Studioarbeit auf dem Imprint der mysteriösen Schweden, die als Skudge Tracks anfertigen, deren enormes, sofort aktivierbares Kraftpotential die sagenumwobenen Mauern Jerichos wohl schon nach drei, vier Takten zum Einsturz gebracht hätte. Und genau zu dieser Muskelklasse schliesst jetzt Julian Smith auf.

Schritt für Schritt hat er über die letzten Jahre sein eigenes Klangreich aufgebaut. Es ruht auf einem Fundament aus walzenden Brachialbässen und wird schützend umgeben von einer hohen Mauer aus schwer erschütterbaren Bassdrum-Quadern, denen auch eine natürliche Verwitterung nichts anhaben kann. Auch wenn sie dem ständigen Wechsel der Club-Gezeiten ausgesetzt werden, bleiben sie unförmig, eckig und schroff. Enthalten sind diese Elemente auf dem grandios unwirtlichen “Push“, und wenn ein DJ diesen Track zum Einsatz bringt, wird ganz bestimmt keine Pore trocken bleiben.

Dagegen lässt der Produzent aus Bristol in seinem Stück “Empire Of Man” kleinteilige Bleeps und federleichte Synth Pads in atmosphärische Höhen aufsteigen und über die nachtfinstere,betörende Bassline tanzen, wie Schmetterlinge im Licht der aufgehenden Sonne über eine vom Tau benetzte Blumenwiese.  Könnte ich mir auch sehr gut vorstellen auf einem von Fred P, Patrice Scott und ähnlichen Produzenten kuratierten Label. In Love!

English (short) version: I’m in love with those dark-harsh music of Bristol based DJ October, who combines the industrial atmosphere of (true!) electro, the punchy power of techno and a stoned euphoric feel of Bristol. Dope!

Mehr im Web:

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October vs. John Osborn – Podcast @ Little White Earbuds
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