Die 80er Jahre. Zeit meiner für wahr unbeschwerten Kindheit, Zeit meines Heranwachsens.
Zu jung war ich, um meinen damaligen Lebensraum, das Kinderzimmer, mit den damals generationsübergreifend angesagten – und aus heutiger Sichtweise betrachtet unerträglich hässlichen – Poster-Grossdrucken mit der Skyline von New Yorks oder Los Angeles – selbstverständlich “by night” – oder exotischen Motiven – kristallklares Meer in Lapislazuli-Blau, weisser, menschenleerer Sandstrand, palmenumsäumt – auszustatten. Weder hatte ich rote, blaue oder grüne Spotlampen noch Bettwäsche mit dem in diesen Tagen jedweden Gebrauchs- und Ziergegenstand überziehenden “Coca Cola”-Schriftzug. Las Vegas- oder Miami Vice-Ästhetik? Fehlanzeige!
Auch musikalisch war es in diesen Tagen nicht besser um mich bestellt: die – damals wie heute – grossen Namen Depeche Mode, New Order oder Human League, auf der einen, Ina Deter, Rio Reiser oder Palais Schaumburg auf der anderen Seite waren eine terra incognita, die sich mir erst jetzt – allmählich – erschliesst. Ich wuchs auf in einem musikalischen Umfeld, gekennzeichnet von einer mich – auch heute noch – beseelenden Leidenschaft für klassische Musik und Jazz.
Umso dankbarer bin ich dem aus Brooklyn / N.Y. stammenden Duo Metro Area (Morgan Geist & Dershan Jesrani), die für die mittlerweile 43. Ausgabe der Fabric-Reihe verantwortlich zeichnen, angetreten mit dem Ziel, die aus ihrer Sicht besten musikalischen Momente dieser Zeit auf die Länge einer Mix-Compilation zu verdichten. Ihr Statement hierzu auf ResidentAdvisor: “We thought we’d do a mid 80’s sort of thing, which kind of neglected time period.”
Ein ausführliches Interview mit Dershan Jesrani findet sich unter http://www.trashmenagerie.com/blog/2008/10/15/an-interview-metro-area-fabric-43/
