Rondenion – Dark Adaption

Verlässlichkeit hat zwei Namen: Rondenion und Rush Hour. Nach “Love Bound“, eindrücklich beschrieben bei den Jungs von Monday Edition (http://www.monday-edition.de/2009/07/rondenion-love-bound-ep-rush-hour-recordings-rh-r1/), meldet sich der Japaner Hirofumi Goto im auslaufenden Jahr noch einmal auf dem niederländischen Label Rush Hour mit einer 12″ zu Wort. “Dark Adaption” hat er seine musikalische Kostbarkeit betitelt. Ob und inwieweit hier ein Zusammenhang mit der sich früh eindunkelnden Jahresezeit gewollt ist, deren geringe Lichtintensität derzeit doch ein wenig an meiner Stimmung zehrt, bleibt offen. Doch eines steht fest: so sehr sich mein Auge derzeit (immer noch) an die morgendliche und abendliche Dunkelheit anpassen muss, so wenig bedarf es einer Annäherungs- und Eingewöhnungszeit an die Musik des Japaners. Mit “Tokyo Story” auf Still Music geriet er das erste Mal in mein Blickfeld und seither versteht er mich mit seinen druckvollen Drums, melodisch souligen Riffs und harmonischen Bässen zu faszinieren.

Genauso “Sun Glare” auf der A-Seite von Dark Adaption. Sich bei der Flut von Releases, die auf der gegenwärtigen Welle der im cut-up disco style produzierten Platten reiten, positiv abheben und behaupten zu können, scheint mir gar nicht leicht zu sein. Und die Gefahr ist gross, sowohl nach Form als auch nach Stil verwaschen zu wirken. Hört man jedoch “Sun Glare“, braucht man sich um Rondenion keine Sorgen zu machen. Hier treibt er mit pumpenden, rauen und dennoch wohlgeformten Beats sowie einem leicht melancholischen Instrumental-Sample den Pulsschlag in schwindelerregende Höhen, so dass er selbst einen DJ Sneak das Fürchten lehren könnte, zeigte sich dieser nicht so unbelehrbar. “Blue Canal” treibt im Vergleich dazu bedeutungsschwer langsam voran. Ich stelle mir dabei eine kleine Barke vor, mit der man sich stundenlang gemächlich den Fluss hinabtreiben lässt, vorbei an schilfbewachsenen Ufern. Wie eine feine Nebelschicht schweben die Keys, die dunkel grummelnden Beats geben das Murmeln des Flusses wieder. Der Titeltrack, “Dark Adaption“, erinnert mich aufgrund seiner tief wummernden Bässen, über die sich eine sich windende Acid-Synthline legt, stark an ein paar Tracks aus der Detroiter Ecke, doch komme ich jetzt namentlich nicht drauf. Eine EP, drei gänzlich unterschiedliche Tracks. Glanzleistung.

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