Zahlreiche Blogeinträge habe ich mir für diese Woche vorgenommen, gibt es doch einige neue Releases, die förmlich auf ein (kleine) Feature warten.
So erschien vor kurzem auf Underground Quality die “Take It As It Comes EP” von Anton Zap (http://www.discogs.com/Anton-Zap-Take-It-As-It-Comes/release/2032231) – ein Viertracker, auf dem der Moskauer DJ und Produzent mit puristischen und zugleich rauen Housebeats, tieffrequenten Basswellen, ausgedehnten sphärischen Flächensounds (“Bye”) sowie düsteren Hallräumen (“I Get Deep Beat”) zu begeistern weiss.
Reginald “Reggie” Dokes meldete sich noch einmal zurück mit “The Golden Years EP (Psychostasia 2001 – 2006), einer 12″ auf Deep Explorer, der spanischen (Deep) House-Burg der Gebrüder Alvarez (Dubbyman & Above Smoke).
Und der Kanadier The Mole, in diesem Jahr bereits mit seinen beiden Seven Inches (“7 Inches Of Love 1” bzw. “7 Inches Of Love 3“) zu Recht gefeiert, packte noch einen oben drauf und veröffentlichte auf Prins Thomas’ Label Internasjonal “Family / Rotation” – schroffe, schleppende Basslines treffen auf ein melodisches und ergreifendes Streicherthema (“Family”) treffen auf einen perkussiv verschachtelten Beat (“Rotation”). Für mich nicht ganz nachvollziehbar, weshalb diese beiden Tracks auf ResidentAdvisor so schlecht wegkommen (vgl. http://www.residentadvisor.net/review-view.aspx?id=6954).
Doch nun zu der eigentlichen 12″. Ihr Titel lautet “Voice Box Detroit EP“, erschienen ist sie auf Subject Detroit, und – ich gebe es zu – von ihrem Produzenten und Urheber, Niko Marks, habe ich bis vor kurzem noch nie etwas gehört. Deswegen ist es mir auch nicht möglich, mit irgendwelchen Hintergrundinformationen aufwarten zu können. Ein Blick auf discogs zeigt jedoch: ein absoluter Newcomer ist er nicht (vgl. http://www.discogs.com/artist/Niko+Marks).
Auf “I Can’t Stop“, dem ersten Track der EP, überzeugte mich vor allem die warme, gefühlsgeladene Stimme, die von sehnsuchtsvollen Momenten der Zuneigung, Liebe und Hingabe singt und im Ohr noch sehr lange nachklingt, auch wenn der temporeiche Housebeat und die Rhodes-Akkorde schon längst verklungen sind. Soulful House ist doch noch nicht ganz tot. Mit “All About Love” legt Niko Marks einen Track auf, der dem Selbstverständnis des Labels Subject Detroit absolut gerecht wird. “True To The Roots of Detroit Techno … laying the foundation for Advanced Black Music” lautet es. Und Niko Marks führt mit einem kraftstrotzenden Bassriff, Strings und einem Hochtempo-Beat-/Rhythmuspattern gekonnt zurück in die Zeit des Hi Tech Soul / Hi Tech Funk der 90er-Jahre und hält somit der schwarzen Tanzmusik Detroiter Prägung die Treue. “Bring Back The Soul“, der erste Track der B-Seite, ist mein persönlicher Favorit, auf dem ein schroffer Midtempo-Housebeat, verschlafen-dubbige Synthesizer-Flächen im Hintergrund, treibende Clap-Elemente sowie nostalgisch aufgeladene Lyrics aufeinander treffen. Bleibt noch “Technology” – mit vom Jazz beeinflusster Bläser-Sektion, einem einfachen Elektro-Beat und Acid Synthlines ein feines Stück Hi Tech Funk.
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