Vintage – das Modewort der Gegenwart. Ob Kleidung, Musik oder gar Wein, was unter dem Label “Vintage” firmiert, kann – per definitionem – von vornherein gar nicht schlecht sein und findet in Windeseile Eingang in das Besitztum stets um die angesagtesten Accessoires und Ausstattungen bemühten Hipster.
So ist nachvollziehbar, dass oftmals Produkte unter diesem Kennzeichen in den Verkauf gebracht werden, obschon sie weder über besonders ausgezeichnete Qualitäten noch Anleihen an Stil und Trend der vergangenen Jahr(zehnt)e aufweisen. Eine Massnahme zu reinen Verkaufsförderung, so dass dem Wort “vintage” vielfach ein negativer Beigeschmack innewohnt.
So genoss ich zunächst mit Vorsicht die englische Beschreibung zu dieser unlängst auf Third Ear veröffentlichten EP mit dem Titel “Heavy Stuff“, “…vintage house music…”
Für diese 12″-Vinyl zeichnet ein junger Produzent aus London, dem europäischen melting pot in der Musikszene, verantwortlich. Seine vier darauf befindlichen Tracks (inklusive einem Acapella) haben innert kürzester Zeit einen Platz tief in meinem Herzen gefunden, denn sie vereinen all die Klangelemente, die mich an House so faszinieren: sei es die tighte Kickdrum, Spoken Word Samples (auf “Heavy Stuff“, dem Titeltrack), seien Keyboard-Melodien (auf “Biches”) oder Streicher-/Synthie-Harmonien (auf “Disco Days”) – dies sind Sounds, wie sie insbesondere auch die ersten, aus New York, Chicago oder Detroit stammenden Produktionen beinhalten. Und daher ist in diesem Fall das Wort “vintage” nicht Label, sondern der tief in Wbeeza‘s “Heavy Stuff” wurzelnde Charkakter seiner Musik. Wbeeza, an artist to watch out!