Von Chicago nach Detroit sind’s knappe 400 Kilometer (385 Kilometer, um genau zu sein), optimale Entfernung für einen Verwandtenbesuch über’s Wochenende. Deshalb schliesse ich hier sogleich die Vorstellung der neuesten Veröffentlichung auf dem Züricher (Deep) House-Imprint Drumpoet Community an, die, zumindest von ihrem Klang- und Rhythmusbild betrachtet, der US-Amerikanischen Motor City sehr gut zu Gesicht steht. Hinter Wah Chu Ku verbirgt sich kein geringerer als Tony Nwachukwu, Think Tank und treibende Kraft hinter Attica Blues. War es in letzter Zeit etwas stiller um ihn geworden, konnten ihn die Züricher Drumpoeten dazu gewinnen, für sie ins Studio zu gehen.
“T Times Too“, der Titeltrack, weist eine sehr langsam brennende Klangatmosphäre mit vielschichtigen Synthesizer-Harmonien und einem dichten Teppich aus Hall- und Dubeffekten auf und steht mit dieser trippigen Sound-Collage dem Erbe von Attica Blues möglicherweise am nächsten. “Outta’ere” hat demgegenüber seine sphärischen Klangräume abgelegt, ist offener und treibender und hat das Potential, die Tanzflächen heftig zu rocken. Und die melodisch-melancholischen Synth-Lines erinnern mich entfernt an “Azure” von Slam (http://www.youtube.com/watch?v=xIbI2kCFbvQ) oder “Sokinsikartep” von Osunlade (http://www.youtube.com/watch?v=zpXuXUOdxE4). “Flowin” schliesslich geht mit seinen rollenden Drumpatterns, dem leicht gebrochenen Rhythmus und String-Samples seinen ganz eigenen Weg durch Detroiter Soundgefilde und könnte auch sehr gut auf Planet E erscheinen – man vergleiche diesen Track nur einmal mit “Free Your Mind” von Piece (a.k.a. Carl Craig). Geniale 12″ – wie nicht anders erwartet.
Mehr im Web:
http://www.myspace.com/tonynwachukwu
http://www.myspace.com/drumpoet