Various Artists – Frank Music Vol. 1 (Let’s Be Frank)

Bisher verbinde ich mit der Musik von Johannes Albert kräftig leuchtende Farben. Ein intensives Rubinrot,  mit violett-brombeerfarbenen Reflexen zum Beispiel. Bild vor meinem inneren Auge ist dabei ein dickbauchiges Rotweinglas, in dem ein Spätburgunder, tanninreich und mit kräftigem Körper, eingeschenkt ist. Sinnlichkeit im Glas. Oder so.

Vor kurzem hat diese gedankliche und farbliche Verbindung eine Erweiterung erfahren. Johannes Albert war – wieder einmal – sehr fleissig und hat zwei Tracks veröffentlicht, “Been So Strong” und “City Chicken Rhythm Express“. Beide sind erschienen auf Frank Music, seinem eigenen Imprint.

Sie klingen für mich tiefblau, ein wenig ins Anthrazit übergehend. Das führe ich weniger auf meine synästhetischen Neigungen zurück als auf die schweren Chords mit Dub-Unterbau und getragenen Kickdrums. Mit (Snare-)Claps, die in Hallräume abgleiten, und geheimnisvoll wie ein Bergbach murmelnden Stimmfragmenten, beschwört er eine verwunschen märchenhafte Atmosphäre, wie sie ein altes, verlassenes Jagdschloss, gelegen an einem schwarzblauen See, eingebettet in einen tiefdunkelgrünen Wald, vermittelt. Womit wir wieder bei den Farben und Bildern wären. Johannes Albert zeigt sich auf diesen beiden Tracks – im Vergleich zu seinen Veröffentlichungen auf White, Stupendous Music oder Deeper Shades – durchaus dunkel verhangen und mystisch verschwiegen. Steht im aber sehr gut.

Zudem befinden sich auf dieser EP zwei Stücke von Iron Curtis und Edit Piafra. Es sind Edits, Remixe, Neuabmischungen, da soll jeder die Bezeichnung wählen, die ihm am besten gefällt. Iron Curtis beweist wieder einmal, dass er was versteht vom Veredelungshandwerk. Ausgangsmaterial ist hier unter anderem sein Remix für “Perfumed Sweetness”. Das Original dieses Stückes stammt ebenfalls von Johannes Albert. Edit Piafra hingegen macht sich zu schaffen an “Let’s Make Love Tonight” von L’Amour. Klassischer Edit. Top!

English (short) version: explore the dark side and underwater mystic of Johannes Albert on his own imprint, Frank Music. On the flip, you’ll find a brilliant sparkling edit by Edit Piafra. He cutted, chopped, sliced and diced the classic disco song “Let’s Make Love Tonight”. And there’s also a piece of gold by Iron Curtis.

Mehr im Web:

Johannes Albert @ Soundcloud
Johannes Albert @ Facebook
Iron Curtis @ Facebook
Iron Curtis @ Soundcloud
Iron Curtis – Souterraine Mix September 2010 for Sweatlodge
Edit Piafra

Frank Music @ Facebook

 Frank Music Label Special @ Twen.FM mit Johannes & Marc FM by Johannes Albert

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