Urheber der beiden Tracks auf dieser EP ist ein unbekannter Produzent, der so unbekannt womöglich schon lange nicht mehr ist. Dieser Unbekannt wurde, nachdem er einige Zeit noch ganz inkognito auftreten durfte, in einem Thread auf discogs.com als Quantec identifiziert wurde. Dies als Information ist einerseits unerheblich – man muss ja nicht jedes Produktionsdetail kennen. Andererseits wird dadurch vielleicht ein wenig leichter nachvollziehbar und verständlich, warum seine legierungen aus Electronica / IDM / Dubtechno / Techno in diesem tief eingedunkelten Klangkosmos dennoch keine Nachtkälte aufkommen lassen – sie sind geradezu balsamisch warm.
Sofern tatsächlich Sven Schienhammer alias Quantec als Produzent der 1XA-Reihe auszumachen ist – Rückschlüsse auf ihn als Urheber lässt auch sein Pseudonym “Monoaxial” zu -, fügen sie sich in sein bisheriges Schaffenswerk gut ein. Statik Entertainment, Styrax Records, Echochord und noch einige andere Label waren bereits Anlaufhäfen in denen er seine Fracht aus narkotisch weichen Dub-Wolken, die Bauchhöhle massierenden Bässen, teils mit, teils ohne markant wie eine Dampfwalze stampfenden Kickdrums abgeliefert hat.
Dubtechno / Techno dieser Spielart findet sich auch auf der vierten unter dem Labelinsignium 1XA veröffentlichten 12″ wieder. “Seven Days Left” und “Transit Way” sind beide auf eine schöne Weise melancholishc, schwer und dunkel. Vom Zentrum dieser Tracks geht eine Wärme aus, die sich mit druckvollen Bass- und Dub-Chord-Wellen allmählich ausbreitet, den Körper erfasst und in Schwingung versetzt. Diese können Wände zum erzittern bringen, lassen den Boden unter den Füssen erbeben – es muss daher zur Vorsicht angemahnt werden, wo diese Platte zum Einsatz kommt. 🙂 Wer Einordnungen mag und damit mehr anfangen kann [wobei ein Quantec diese Verortung gar nicht braucht], nehme Maurizio und Basic Channel auf der einen, Levon Vincents Klangstudien auf Novel Sound oder Deconstruct auf der anderen Seite.
English (short) version: fourth 12″ on 1XA, which is said to be a label outlet of Sven Schienhammer a.k.a. Quantec. All identification trial aside, you’ll find two beautiful sound sketches fusioning dubtechno and techno. Melancholic, heavy, dark.
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