Endlich Freitag, endlich Freiheit, endlich ein paar Tage der Ruhe und Abgeschiedenheit. Bevor ich mich jedoch aus der Internet-Öffentlichkeit zurückziehe, gibt es ein kleines Special. Dieses Mal ist es ein exklusive Guest Mix von Tristen, einem Mitglied der WHITE-Crew, einem in Berlin beheimateten DJ-, Produzenten-, Veranstaltungs- und Designkollektiv. Vor kurzem durfte er auf dem hauseigenen Label WHITE seine erste Veröffentlichung feiern (“Along These Strings“, http://keep-it-deep.blogspot.com/2009/10/tristen-edward-along-these-strings-calm.html), die würdigende Beachtung fand. Wer er ist, was ihn bewegt und umtreibt, erzählt Tristen im Folgenden:
1. Hallo Tristen, stell Dich doch bitte einmal selbst kurz vor.
Hi! Ich bin in Berlin groß geworden und habe hier mein Zuhause. Im Moment habe ich viel mit den Leuten vom WHITE Label zu tun. Es ist schon toll, was für großartige Menschen es in diese Stadt zieht.
2. Was war deine musikalische Initialzündung?
Es gab verschiedene Momente. In der Schule haben ein paar Jungs aus meiner Klasse auf einem sehr einfachem Keyboard Beats produziert und auf geklauten Diktiergeräten aufgenommen. Eine gute Zeit später war ich bei einem meiner jetzt engsten Freunde zu Besuch. Er machte aus dem Kratzen einer Glasscherbe Musik. Sein Studio bestand aus einem uralten Macbook, einem Video/Ton-Mischpult und Computerlautsprechern. Das hat mir gezeigt, daß du Musik machen kannst, sobald du eine Vision hast. Die technischen Vorraussetzungen sind zweitrangig.
3. Welches bzw. wer sind deine größten musikalischen Einflüsse?
Die Schallplatten von meinen Eltern haben mich als Kind total gefesselt. Das waren Ambientscheiben aus den 60er und 70er Jahren. Mein Vater war selbst Musiker, hatte aber in der damaligen DDR Berufsverbot. Ich glaube, ich konnte ziemlich früh auf gutes Vinyl zugreifen (:
Später auf dem Schulhof bin ich dann mit der Musik von Kraftwerk konfrontiert worden. Das war das erste mal, dass ich eine elektronische Kickdrum auf den Ohren hatte. Das hat mich damals ziemlich weggeblasen.
Viel später kam dann noch das Zeug von Mika Vainio, Aphex Twin, Robin Rimboud usw. dazu. Das hat auch nochmal tiefe Spuren hinterlassen. Ich habe mich aber längst von der Vorstellung distanziert, so klingen zu wollen wie meine Vorbilder. Ich meine, es macht keinen Sinn eine Kopie deines Idols sein zu wollen.
Klassische Musik und Ambient sind nach wie vor meine größten Einflüsse.
4. Wie würdest Du Deinen eigenen Stil beschreiben?
Ich stecke selbst viel zu tief drin, um diese Frage beantworten zu können. Ich mache Musik, die gelegentlich sehr unterschiedlich ist. Klar macht es Spaß sich in einem Genre zu bewegen, aber du musst das zwischendurch auch mal vergessen und deiner eigenen Idee folgen. Letztes Jahr habe ich mir ein Klavier gekauft. Nun erwarten viele, dass ich darauf Bach und Mozart spiele. Das tue ich auch, aber eigentlich interessiert mich etwas anderes.
5. Du hast vor kurzem Deine erste EP auf WHITE veröffentlicht. Wie kam es dazu? Kannst Du etwas über den Entstehungsprozess erzählen?
Es kam völlig unerwartet. Es gibt immer mal diese Phasen, in denen ich mich für Wochen in meinem Studio einschließe und nur mit Musik beschäftige. Du denkst dann eigentlich nicht über die Veröffentlichung oder irgendwelche Vertriebswege nach. Wenn dann eine Mail oder ein Anruf reinkommt und deine Musik gepresst werden soll – das sind goldene Momente.
6. Pläne für Deine musikalische Zukunft?
Es gibt keinen Masterplan. Ich liebe Musik. Alles andere kommt von selbst.
Hier geht’s nun endlich zum Mix: http://soundcloud.com/tristen/keepitdeep
Tracklist:
1. Oskar Offermann – Queens – WHITE
2. Loco Dice – Untitled – Desloat
3. The Machine – Fuse (Dixon Dub) – Innervisions
4. Levon Vincent – Late Night Jam – Ostgut Ton
5. STL – Neurotransmitting Clouds On The Secret Freeway – Smallville
6. Mo’Joe & Marlow – Look Over Feel (DF’s Obj Drum Tool) – Objektivity
7. Koljah & Oliver Deutschmann – Eaten Back To Life (Ed Davenport Shutterdrop Remix) – Konsequenz
8. Shed – Untitled – WAX
2. Loco Dice – Untitled – Desloat
3. The Machine – Fuse (Dixon Dub) – Innervisions
4. Levon Vincent – Late Night Jam – Ostgut Ton
5. STL – Neurotransmitting Clouds On The Secret Freeway – Smallville
6. Mo’Joe & Marlow – Look Over Feel (DF’s Obj Drum Tool) – Objektivity
7. Koljah & Oliver Deutschmann – Eaten Back To Life (Ed Davenport Shutterdrop Remix) – Konsequenz
8. Shed – Untitled – WAX
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P.S. Nächste Woche wird es hier wieder weiter gehen, u.a. mit Langenberg auf Mild Pitch, Alex Agore, und so weiter.