The Please – ‘s Gravendijkwal

Das niederländische Label-Konglomerat Delsin darf man getrost als Hitschmiede bezeichnen, ohne dass man im Anschluss von Dauerschuldgefühlen geplagt wird. M>O>S Recordings, M>O>S Deep sowie Ann Aimée, die drei Imprints, die um den Delsin-Fixstern kreisen, bringen derzeit einfach einen Kracher nach dem anderen erfolgreich auf die Umlaufbahn durch Clubs und Wohnzimmer.

D’Marc Cantu, Perseus Traxx, Aroy Dee, vor allem aber Rabih Beiani alias Morphosis und Boris Bunnik alias Conforce heissen die dafür verantwortlichen Produzenten. Von letzterem, der mit “Dystopian Elements” eine meiner Lieblings-EPs in diesem Jahr aufgelegt hat, erscheint zudem auf’s Jahresende hin ein weiterer Longplayer. “Escapism”. Bin schon sehr gespannt darauf. Nicht zuletzt auf Grund der hervorragenden Vorerfahrungen mit der Musik von Conforce und dem verheissungsvollen Titel. Ich selbst fliehe und meide ja die reale Welt, so gut ich kann.

Doch auch im Untergrund von Delsin regt sich vieles. So gibt es seit kurzer Zeit einen weiteren Planeten im Amsterdamer Techno-Sternensystem zu bewundern: Purple Maze. Dieses Outlet für elektronische Musik, mit teils starkem, teils weniger deutlichem Clubbezug, führt mit der EP “s’Gravendijkwal” ein in eine Welt aus sich langsam schiebenden und windenden, den geraden Rhythmus stets ein wenigg verschleppenden Sounds. So treffen in einem nicht bis ins kleinste Detail analysierbaren Abmischungsverhältnis House und Techno aufeinander. Zusätzlich wird es gespeist von quietschenden, bleepigen Soundschwärmereien aus der 8bit- oder 16bit-Ecke, von erderschütternden, knarzenden Bässen sowie Einsprengseln von Soul und Funk, so dass man sich immer wieder auch an das Schaffenswerk von Produzenten fühlt, die Kraftwerk auf den Soul Survivor Pete Rock, die Sample-Technik eines J-Dilla auf House- und Techno-Loops aufschlagen lassen. Dabrye, Flying Lotus, Prefuse 73 heissen sie, meinetwegen aber auch Paul White oder Mike Slott.

Damit möchte ich das niederländische Produzenten-Duo The Please, das sind Hans Verhaag und Minggus Dorpmans, allerdings nicht in eine “klingt so wie”-Beziehung zu den oben genannten Produzenten setzen. Die Namen dienen lediglich als Assoziationsbilder, die die Musik von The Please veranschaulichen sollen. Doch hört selbst:

The Please – ‘s Gravendijkwal Ep [Purple Maze] by theplease

English (short) version: i highly recommend you to explore the rich sound textures on “‘s Gravendijkwal”, the first EP of a new underground imprint surrounding Planet Delsin.

Mehr im Web:

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The Please @ Solar Festival Radio by theplease

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