Stefan Ringer – Relate

20150107blogringerAtlanta calling: Im Juli 2014 hat Stefan Ringer noch als REKchampa Discosongs für das Editlabel The Love Below auseinander genommen. Mit “Relate”, der ersten Originalveröffentlichung des in London und Berlin beheimateten Plattenlabels, mündet er in housiges Fahrwasser ein.

Dass der Mittzwanziger Ringer, Jahrgang 1990, die Hürde von Edits zu eigenen Stücken nehmen kann, hat er bereits im November mit “The Fix” gezeigt; einer Platte, die auf NDATL, dem Plattenlabel von Atlantas House-Don Kai Alcé, erschien. Mit fünf Stücken hämmerte er schwarzen Funk und Soul in Kopf und Beine – und weckte das Verlangen nach Mehr.

Dieses stillen jetzt die drei Stücke auf “Relate” sowie ein Remix seines House-Mentors Alcé. Wobei. Mentor. Ringer, geboren und aufgewachsen in Atlanta, produziert nicht erst seit kurzer Zeit Musik. An ersten Skizzen und Tracks arbeitet er seit 2007, damals noch eine Musik, die man unter die Schlagworte Future Bass und Elektronika einordnen kann. Vielleicht auch unter experimentellen Hip-Hop.

Wenn man sein Album “Pocket The Rest”, erschienen 2011 auf Two Circles Records, hört, kommt man allerdings schnell zu der Einsicht: Der Versuch einer Kategorisierung ist schwierig. Unbefriedigend. “Soul Electronica” nennt der XLR8R seinen Stil. Das Nebeneinanderstellen zweier Wörter macht aber auch nicht glücklicher.

“Lust”, “MUYM” und “First” heißen Ringers Stücke auf “Relate”. “MUYM”, ausgeschrieben und ausgesprochen bedeuten diese Buchstaben “Make Up Your Mind”, folgt ganz dem Konzept klassischer House-Sounds folgt. Organischer Bassgroove und ebensolche Drums treffen auf warme Orgelpads und Vocals, vom Produzenten selbst eingesungen.

Auf “Lust” und “First” spielt Ringer sein Talent aus: Elemente aus unterschiedlichen Genre herauslösen und zu einem schöpferisch neuen Formerlebnis zusammen zu führen. Auf “Lust” preschen die Drums nach vorne. Sie hätten durchaus Kraft und Ausdauer, mit der Geschwindigkeit der Booty Music – Miami Bass, Ghetto Tech, Juke oder Baltimore Club – mitzuhalten. Doch der junge House-Produzent Ringer hat ihr Ungestüm gebändigt und zur House-Disziplin erzogen. Die Drums werden flankiert von knarzenden Bass-Synthesizern, von stakkatoartigen, schnellen Schlägen. Könnte man sich alles auch bei 140 oder 150 Bpm vorstellen. Auf “First” zeigt Ringer, dass er auch überbordend kann; dass er Funk und Soul verinnerlicht hat; dass er seinen Platz zwischen all den Jay Daniels, Delroy Edwards’ und Seven Davis Jr.’s behaupten kann.

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Weiterführende Links:

Soundcloud: Stefan Ringer
Facebook: REKchampa
Bandcamp: REKchampa

Soundcloud: Somethinksounds / The Love Below
Facebook: Somethinksounds / The Love Below

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