Wie lange ist es nur her, dass ich einer 12″ auf Underground Quality einen Beitrag gewidmet habe? Tatsächlich schon ein Jahr? Und was liegt dazwischen?
Da wäre zum einen Anton Zaps “Take It As It Comes EP. Auf dieser hält der Moskauer DJ und Produzent vier Tracks bereit, auf denen er mit traumwandlerischer Leichtigkeit durch das (Deep) House-Genre gleitet. Da wäre die “Underworld EP von Aybee, und nicht zu vergessen die grossartige 12″ “Real House Music…. Auf dieser laufen der Labelgründer Eward “Jus-Ed” McKeithen sowie DJ Qu mit jeweils zwei Tracks zu Höchstform auf. Must have shit für Labelfans und Liebhaber kraftvoller, auf den Punkt produzierter Bass-/Drum-Kompositionen mit mehr als nur einem Schleierhauch Deepness.
Derzeit wird – unter anderem auf Resident Advisor Jus-Eds “No More Pain” durchdiskutiert. Es ist eine 10″, auf der er sich in einem – für meinen Geschmack – sehr poppigen Fahrwasser bewegt. Technisch versiert, durchaus, doch steht es dem DJ und Produzenten aus Bridgeport / Connecticut nach meinem Dafürhalten besser, wenn er eine etwas rohere Gangart einschlägt. Dafür umso mehr begeistert wieder einmal Anton Zap auf der Rückseite mit seinem “Love & Distance Mix”, mit welchem er das Original in eine Wolke aus “ethereal sounds” einbettet.
Doch um diese Releases geht es hier eigentlich gar nicht. Deswegen schnell zu “The Smallpeople Reping Hamburg”, nach “Before Leaving To Paris die zweite EP der Smallpeople, also Julius Steinhoff und Dionne. Schon sehr lange repräsentieren die beiden ihre Stadt, Hamburg, in Sachen (Deep) House mit dem Betrieb des Plattenladens Smallville sowie des gleichnamigen Labels und vertreten ihre Interessen mit der Ausrichtung von Smallville-Clubnächten. Auch in fremdes Territorium tragen sie ihren Sound. So beispielsweise am morgigen Freitag, den 23. Juli 2010, nach Stuttgart, wenn es heisst “Straight meets Smallville. Anyway. Smallville, der Plattenladen, die Parties und das Label gleichermassen, bilden den Ausgangspunkt, um sich der vorliegenden 12″ anzunähern. Unter anderem entstand über ihre Veranstaltungen in der Hansestadt der Kontakt und intensive Austausch zum Underground Quality-Labelhead DJ Jus-Ed. Nachvollziehbar, dass es über diesen Erstkontkat auch zu ersten Track-Transaktionen kam mit dem hier vorliegenden Ergebnis.
Auf “The People EP” grooven sich Julius Steinhoff und Dionne ein mit einem entspannten Rhythmus und dezentem Perkussionsgeflecht. Es tritt nicht auffällig hervor, sondern hält sich unaufdringlich im Hintergrund und ist unterlegt mit warmen Synth-Pads. Diese betten auch die kleine Vibraphon-/Xylophon-Melodie einbetten, welche im Breakdown zum Solomoment erstarkt. Sie sorgt für eine – keinesfalls süsslich triefende – Melodiösität, die dem rauhen Soul der Underground Quality-Platten eigen ist. Die Rede ist von “Pandi Moon“, dem ersten Track der EP. “Kind Of Green“, der zweite Track, beinhaltet ein männliches Vocal-Loop. Es zieht sich mit den Worten “You Want Power, You Want Freedom” durch das Stück hindurch, eine Satzphrase, die an den Text von Iggy Pops Song “Power & Freedom” erinnern. Ob hierfür der musikalische Hintergrund Julius Steinhoffs – noch in Freiburg lebend, war er Mitglied einer Punkrock-Band – mitausschlaggebend war? Wer weiss… “The People“, der Titeltrack, vermittelt mit seinem erregend-treibenden Groove ein “uplifting” Gefühl und erinnert von fern an die bezwingende Schönheit der Klangskizzen, wie sie in den Mitt- und Spätneunzigern (und auch heute noch) auf Label wie Track Mode, Fragmented, Music Is, und, und, und zu finden ist. “Chasing The Sun” fügt sich da sehr gut ein. Thumbs Up!
English (short) version: The Smallpeople are Julius Steinhoff and Dionne. “The People” is their second release that recently came out on DJ Jus-Ed’s imprint Underground Quality. The two Smallville record shop and label owner deliver four tracks that all are deeply rooted in a classic house heritage. Thumbs up for this!
Mehr im Web:
Julius Steinhoff @ MySpace
Dionne @ MySpace
Underground Quality @ MySpace
Underground Quality
Talking Shopcast with Underground Quality
schade, dass das vinyl aus amerika derzeit so teuer ist!
better times will come 🙂